Neonatologie Scan 2020; 09(01): 65-77
DOI: 10.1055/a-0747-9421
CME-Fortbildung
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Elektrische Impedanztomografie

Individuelle Beatmung in der Neonatologie und Pädiatrie
Isabel Rosemeier
,
Gerhard K. Wolf

Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist PD Dr. med. Gerhard Wolf, Traunstein.
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Publication Date:
27 February 2020 (online)

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Früh- und Neugeborene sind gegenüber einer beatmungsinduzierten Lungenschädigung sehr vulnerabel, insbesondere, wenn eine inhomogene Lungenpathologie zu einer inhomogenen Beatmungssituation führt. EIT-Messungen ermöglichen hier funktionelle Querschnittsbilder der Lungenbelüftung.

Kernaussagen
  • Die elektrische Impedanztomografie (EIT) ermittelt durch die Einspeisung von Wechselströmen und die Messung der Oberflächspannungen auf der Haut mithilfe eines Elektodengürtels die Bioimpedanz und kann durch Rekonstruktionsalgorithmen ein funktionelles Querschnittsbild der Lunge erzeugen.

  • Dadurch lassen sich nichtinvasiv, strahlungsfrei und in Echtzeit die Belüftungsveränderungen in der Lunge während der Beatmung darstellen.

  • Atelektatische und überdehnte Bereiche können erkannt werden.

  • Besonders Neu- und Frühgeborene könnten von dieser Technologie profitieren.

  • Ziel einer EIT-gesteuerten Beatmung sollte eine kontinuierliche Anpassung der Beatmungsdrücke sein, die eine Rekrutierung von atelektatischen Lungenarealen erlaubt, ohne dauerhaft eine Überdehnung hervorzurufen.

  • Mittels EIT können Responder auf verschiedene therapeutische Maßnahmen von Non-Respondern unterschieden werden und so die Beatmung individueller gestaltet werden.

  • Derzeit werden noch Interpretationsstandards für die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten und die EIT-Parameter benötigt. Diese sollten in größeren Studien mit dem Endpunkt Patienten-Outcome validiert werden.