Kardiologie up2date 2019; 15(03): 223-232
DOI: 10.1055/a-0667-4477
Herzklappenerkrankungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Low-flow/low-gradient-Aortenklappenstenose

Michal Droppa
,
Meinrad Gawaz
,
Tobias Geisler
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Publication Date:
10 September 2019 (online)

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Die Aortenklappenstenose (AS) ist charakterisiert durch eine Obstruktion der Klappe, die zu einer erhöhten Flussgeschwindigkeit und somit zu einem erhöhten Gradienten in der Duplexechokardiografie führt. Unter bestimmten Bedingungen kann jedoch durch ein niedriges Herzschlagvolumen trotz relevanter AS kein erhöhter Gradient gemessen werden: Low-flow/low-gradient-AS. Sie stellt im klinischen Alltag eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar.

Kernaussagen
  • Eine Low-flow/low-gradient-AS stellt in klinischem Alltag eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar und benötigt einen multimodalen Ansatz mit Berücksichtigung verschiedener bildgebender Verfahren und der klinischen Symptomatik.

  • Die Low-flow/low-gradient-AS wird anhand der echokardiografischen Parameter definiert.

  • Eine Dobutaminstressechokardiografie kann bei der Differenzierung einer hochgradigen AS von einer Pseudoaortenstenose helfen.

  • Bei Paradoxical Low-flow-AS helfen weitere bildgebende Verfahren wie (3-D-)TEE, CT oder MRT, um Messfehler auszuschließen und die Diagnose zu bestätigen.

  • Schließlich ist eine klinische Beurteilung mit Einbeziehung der Symptomatik wichtig.

  • Die unbehandelte symptomatische hochgradige AS hat eine sehr schlechte Prognose, sodass ein Aortenklappenersatz mit Ausnahme polymorbider Patienten mit niedriger Lebenserwartung empfohlen wird.

  • Da die Patienten mit Low-flow/low-gradient-AS meistens ein hohes perioperative Risiko aufweisen, profitieren sie in der Regel vom kathetergestützten Aortenklappenersatz.