Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(06): 306-311
DOI: 10.1055/a-0666-3588
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Belastungsfaktoren von Pflegekräften in der spezialisierten Palliativversorgung – Ergebnisse einer qualitativen Studie

Stress Factors of Nurses Working in Specialized Palliative Care – Results of a Qualitative Study
Elisabeth Diehl*
1   Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
,
Sandra Rieger*
1   Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
,
Michael Gutendorf*
1   Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
,
Britta Geißler*
1   Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
,
Stephan Letzel*
1   Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
,
Luis Carlos Escobar Pinzon*
1   Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
2   Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
08 August 2018 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Für Deutschland liegen keine Studien und kein Erhebungsinstrument vor, welches die Belastungen von Pflegekräften in der spezialisierten Palliativversorgung auf Palliativstationen, Hospizen und der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) vergleichend erhebt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die gemeinsamen Belastungen dieser Pflegekräfte zu explorieren.

Methode Es wurden 10 Interviews mit Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen in der Palliativversorgung durchgeführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet.

Ergebnisse Es wurden Belastungen, die aufgrund einer mangelhaften flächendeckenden Versorgung der SAPV in Rheinland-Pfalz entstehen, und Belastungen, die aus der Betreuung von Angehörigen sowie dem Zeitaufwand zum Informationsaustausch mit anderen (Fach-)Kräften hervorgehen, berichtet. Zudem wurden physische Belastungen genannt.

Schlussfolgerungen Durch die Interviews konnten Belastungen aufgedeckt werden, die in bisherigen Studien nicht bzw. nicht in ausreichendem Maße untersucht wurden. Neben psychischen sollten zukünftig physische Belastungen erhoben werden.

Abstract

Background There is no empirical study and no survey instrument available for Germany, in which data was collected to the burden of nurses working in specialized palliative care in the palliative ward, the inpatient hospice and the specialized outpatient palliative care. The aim of the study was to explore the burden of nurses working in the palliative care in Germany.

Methods 10 guided interviews were conducted with different professionals in this field and analysed by the qualitative content analysis.

Results The following aspects were reported: Stress occurs due to inadequate availability of the specialized outpatient palliative care in Rhineland-Palatinate. Moreover, stressors arise out of the support of relatives and out of the time-consuming process of the information exchange with other staff. Furthermore, physical stress was mentioned.

Discussion The interviews revealed stressors, which were not or insufficiently analysed in previous studies. In addition to mental stress, physical stress has to be considered in future studies.

* Alle genannten Autoren waren an der Datenerhebung und Datenauswertung bzw. Manuskripterstellung beteiligt.