Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2018; 05(03): 203-216
DOI: 10.1055/a-0657-8725
CME-Fortbildung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Varikosis – invasive Therapie

Ingo Flessenkämper
,
Volker Wienert
,
Karsten Hartmann

Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Dr. med. Ingo Flessenkämper.
Further Information

Publication History

Publication Date:
25 September 2018 (online)

Preview

Im ersten Artikel der Autoren zum Thema „Varikosis“ (Gefäßmed Scan 2018; 05: 129 – 142) standen die Diagnostik und die konservative Therapie im Mittelpunkt. Im vorliegenden Beitrag werden nun die unterschiedlichen invasiven Verfahren mit ihren Indikationen vorgestellt und in den Kontext zu weiteren Techniken gestellt. Dem Arzt, der sich für eine differenzierte, patientenorientierte Anwendung interessiert, soll damit eine Übersicht angeboten werden.

Kernaussagen
  • Die offen-operative Varizentherapie ist auch heute noch eine unverzichtbare Methode, um sämtliche Varianten der Stammvarikose zu therapieren. Neben dem offenen Varizen-Stripping werden auch venenerhaltende Operationsverfahren eingesetzt, die jedoch regenerationsfähige Venen und erhaltene Venenklappen erfordern.

  • Endoluminale Verfahren verzichten auf einen offen-operativen Zugang und bewirken über einen eingebrachten speziellen Katheter in das Gefäßlumen den Verschluss der erkrankten Vene, die dabei erhalten bleibt. Thermische Verfahren erfordern den Einsatz einer Tumeszenz, um umgebendes Gewebe vor den hohen Temperaturen zu schützen. Bei nicht thermischen Methoden kann dagegen auf Anästhesie und Tumeszenz verzichtet werden. Zu ihnen zählen die Schaumsklerosierung, die MOCA und Klebeverfahren.

  • Bei invasiver Therapie der V. saphena parva ist die Schädigung der besonders eng benachbarten Nervenbahnen zu vermeiden. Bei dieser Vene sollten also primär die nicht thermischen endovenösen Techniken zum Einsatz kommen.

  • Die postinterventionelle Bildung eines Thrombus an der proximalen Einmündung der therapierten Vene in das tiefe Venensystem ist erwünscht, der Thrombus stellt aber ein Risiko dar, wenn er in das Lumen der V. femoralis hineinragt. Je nach Ausprägung sollte dann eine Antikoagulation erwogen werden. Für eine perioperative Thromboseprophylaxe gibt es keine Leitlinienempfehlungen, akzeptiert ist aber die Gabe eines niedermolekularen Heparins.

  • Eine postoperative bzw. postinterventionelle Kompression ist essenzieller Bestandteil der gesamten Behandlung.

  • Die Nebenwirkungsraten stehen bei allen Verfahren im reziproken Verhältnis zur langfristigen Verschlussrate.