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DOI: 10.1055/a-0650-5940
Die Behandlung von Kontrakturen an den Fingergelenken aus handtherapeutischer Sicht
Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Prof. Dr. Dr. Michael Sauerbier, Frankfurt (Main).
Publication History
Publication Date:
21 March 2019 (online)

Verletzungen an der Hand wirken sich für den Patienten auf alle Domänen im Konstrukt des biopsychosozialen Modells der ICF aus. Die Behandlung von Kontrakturen an den Fingergelenken erfordert daher vom behandelnden Handtherapeuten Fertigkeiten, die bei Anamnese- und Befunderhebung sowie in der Behandlung zum Tragen kommen. Die sechs Säulen der Behandlung von Patienten mit Kontrakturen an den Fingergelenken werden in diesem Beitrag vorgestellt.
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Das biopsychosoziale Modell der ICF erläutert, warum eine Störung der Körperfunktion, z. B. eine Kontraktur, Auswirkungen auf die funktionale Gesundheit des Menschen hat.
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Handtherapeuten haben deshalb nicht nur auf die Verbesserung der Körperstrukturen im Sinne der Erweiterung des Bewegungsausmaßes zu achten, sondern auch auf die Auswirkungen auf weitere Domänen der ICF.
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Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige Arbeit des Handtherapeuten ist die eigene Spezialisierung sowie eine fundierte Wissensbasis in der Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt.
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Die sechs Säulen der Behandlung von Patienten mit Kontrakturen im Bereich der Fingergelenke sind:
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Patientenedukation,
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passive Mobilisation,
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aktive Mobilisation,
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ergänzende Behandlungstechniken,
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Schienenbehandlung,
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Transfer in den Alltag.
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Aus diesen Komponenten wählt der Handtherapeut die Maßnahmen, die individuell auf den aktuellen funktionellen Status und seinen Fähigkeiten abgestimmt sind.
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Die Basis der handtherapeutischen Behandlung für ein optimales Patientenoutcome ist die vertrauensvolle Interaktion zwischen Arzt, Handtherapeut und Patient.
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Literatur
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