Zusammenfassung
Seit vor knapp 20 Jahren vermeidbare Fehler in Bezug auf die Krankenhausmortalität
einen höheren Stellenwert in der öffentlichen Aufmerksamkeit erfuhren, wurden sowohl
international als auch national Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit
ergriffen. Dabei definierte die WHO sogenannte „Global Patient Safety Challenges“
mit dem Ziel, Risikobereiche für vermeidbare Fehler zu identifizieren und durch Maßnahmenpakete
diesen vorzubeugen. In Deutschland wurde die Kampagne „Save lives: clean your hands“
durch die Aktion Saubere Hände umgesetzt. Diese führte zu einer verbesserten Compliance
hinsichtlich der hygienischen Händedesinfektion. Die flächendeckenden Folgen hinsichtlich
nosokomialer Infektionen und der Übertragung multiresistenter Erreger sind noch nicht
ausreichend evaluiert.
Die Kampagne „Save Surgery saves lives“ führte mit der Etablierung der WHO Operationscheckliste
zu einem Meilenstein in der Patientensicherheit bei chirurgischen Eingriffen. Eine
Umfrage der DGCH und des BDCs ergab, dass die Checkliste mittlerweile flächendeckend
etabliert ist, jedoch nur in knapp zwei Drittel der Fälle vollständig abgefragt wird.
Dass die Implementierung der Checkliste zu einer erniedrigten postoperativen Mortalität
führt, ist durch Kohortenstudien und Metaanalysen belegt.