Zusammenfassung
Hintergrund Dislozierte Frakturen des Beckens werden üblicherweise über offene chirurgische Zugänge
osteosynthetisch versorgt. Die zugangsbedingte Morbidität beträgt dabei nach Literaturangaben
bis zu 30%. Ziel dieser anatomischen Studie war die Machbarkeit einer endoskopischen
Visualisierung der in der Beckenchirurgie wichtigen anatomischen Strukturen sowie
die Durchführung einer komplett endoskopischen Plattenosteosynthese des Azetabulums
mit vorhandenem laparoskopischen Standardinstrumentarium.
Methodik An 4 anatomischen Ganzkörperpräparaten erfolgte die endoskopische Präparation des
gesamten Beckenringes von der Symphyse bis zum Iliosakralgelenk. Dabei konnte die
gesamte quadrilaterale Fläche bis hin zur Spina ischiadica mit dem N. ischiadicus
dargestellt werden. Anschließend erfolgte eine komplett endoskopische Plattenosteosynthese
entlang der Linea iliopectinea.
Ergebnisse Die endoskopische Präparation des Beckenringes und der quadrilateralen Fläche wird
Schritt für Schritt dargestellt, gefolgt von einer komplett endoskopischen Osteosynthese
entlang der Linea iliopectinea. Endoskopische, radiografische sowie schematische Darstellungen
illustrieren die Technik.
Schlussfolgerung Die komplett endoskopische Präparation des Beckenringes und der quadrilateralen Fläche
inkl. Plattenosteosynthese ist mit dem vorhandenen Standardinstrumentarium möglich.
Bevor eine Implementierung in die klinische Versorgung erfolgen kann, müssen allerdings
insbesondere Fragen zu Repositionsmöglichkeiten weiter untersucht werden.
Schlüsselwörter Azetabulumfraktur - Plattenosteosynthese - EASY-Zugang - EAQUAL-Zugang - Pararectuszugang