Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2018; 12(04): 395-407
DOI: 10.1055/a-0607-7263
Perioperative Medizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Portkatheteranlage, -pflege und -komplikationen

Lars Haeder
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Publication Date:
01 August 2018 (online)

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Portkathetersysteme stellen in der Behandlung insbesondere onkologischer Patienten ein wichtiges Hilfsmittel mit reduziertem Infektionsrisiko im Vergleich zu den perkutanen Kathetern dar. Dieser Beitrag erläutert das Vorgehen bei der Implantation, den Umgang mit den Systemen sowie die Therapie von prozeduralen und anwendungsbezogenen Komplikationen.

Kernaussagen
  • Als Weiterentwicklung der perkutanen zentralvenösen Katheter stehen mit den subkutanen Portsystemen technisch ausgereifte Applikationssysteme für verschiedene Indikationen in unterschiedlichen Ausführungen zur Verfügung.

  • Wesentliche Vorteile sind die lange Lebensdauer, die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten, die Patientenakzeptanz sowie nicht zuletzt auch die ökonomischen Aspekte kostenintensiver Therapien.

  • Die operative Implantation ist ein für den Patienten meist wenig belastender, ambulant durchführbarer und komplikationsarmer Eingriff, setzt aber eine gewisse Erfahrung voraus.

  • Die chirurgische Implantation kann entweder über eine Venae sectio der V. cephalica als auch über eine Direktpunktion der V. subclavia unter Berücksichtigung der eingriffspezifischen Risiken erfolgen.

  • Zur Vermeidung thrombogener Komplikationen sollte die korrekte Katheterposition entweder mittels intraoperativer Durchleuchtung oder durch die EKG-Ableitungstechnik sorgfältig kontrolliert werden.

  • Die mit bis zu 15% doch recht hohen Langzeitkomplikationen sind insbesondere auf unsachgemäße Handhabung zurückzuführen, sodass neben einer Schulung des ärztlichen und pflegerischen Personals eine umfassende Aufklärung des Patienten erforderlich ist.

  • Im Falle einer Portdysfunktion können nach gezielter Ursachendiagnostik spezifische Maßnahmen helfen, das Portsystem wieder zu reaktivieren, um dem Patienten eine zu vorschnelle operative Revision zu ersparen.