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DOI: 10.1055/a-0602-0456
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Publication Date:
22 October 2018 (online)

Feinstaub fördert tiefe Atemwegsinfektionen


Laut einer amerikanischen Studie erhöht der Anstieg der Feinstaubkonzentration besonders bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen, die Anfälligkeit für akute tiefe Atemwegsinfektionen. Ein Team um Benjamin Horne vom Intermountain Medical Center Heart Institute hat anhand der Versichertendaten von 146 397 Studienteilnehmern (aus der Wasatch Front) untersucht, ob es zu einer Zunahme der Klinikbehandlungen wegen akuter tiefer Atemwegsinfektionen kommt. Die Wasatch Front ist eine breite Talregion in den Rocky Mountains, wo häufige Inversionswetterlagen zu den klimatischen Besonderheiten gehören. Dabei kommt es zu einem deutlichen Anstieg der Feinstaubwerte (PM2,5), die dann häufig die Grenzwerte überschreiten. Manchmal werden PM2,5-Werte von bis zu 100 µg/m3 gemessen, die als gesundheitsschädlich gelten.
Horne et al. konnten zeigen, dass es nach einer hohen Feinstaubbelastung zu einer Zunahme der Klinikbehandlungen wegen akuter tiefer Atemwegsinfektionen kommt. Für kleine Kinder (0–2 Jahre) ermittelten die Wissenschaftler eine kumulative Odds Ratio von 1,15 pro Anstieg der PM2,5-Konzentration um 10 µg/m3, die signifikant war (95-%-Konfidenzintervall von 1,12–1,19). Ein ähnlicher Effekt war auch bei Kindern im Alter zwischen 3 und 17 Jahren (Odds Ratio 1,32; 1,20–1,44) sowie bei Erwachsenen (Odds Ratio 1,19; 1,09–1,31) nachweisbar.
CT
Weitere Informationen
Horne BD, Joy EA, Hofmann MG et al. Short-term elevation of fine particulate matter air pollution and acute lower respiratory infection. Am J Respir Crit Care Med 2018; DOI: https://doi.org/10.1164/rccm.201709–1883OC