NOTARZT 2018; 34(04): 198-212
DOI: 10.1055/a-0597-9460
CME-Fortbildung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der nicht traumatologische Schockraumpatient

Resuscitation Room Management of Critically Ill Patients
Holger Gässler
,
Matthias Helm
,
Lorenz Lampl
,
Martin Kulla
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Publication Date:
20 August 2018 (online)

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Zusammenfassung

Die Nutzung des Schockraums dient der schnellstmöglichen Diagnostik und Einleitung der Therapie bei vermuteter oder gesicherter akuter Lebensgefahr. Aufgrund der dort vorhandenen Infrastruktur liegen hier die bestmöglichen Bedingungen zur Versorgung vor. Dies gilt auch für nicht traumatologische Patienten, für die allerdings bislang keine gemeinsame Empfehlung der Fachgesellschaften existiert.

Abstract

The treatment of critically ill patients in the emergency department should be carried out in the resuscitation room comparable to the treatment of severely or critically injured patients. The caring team should be led by a specialist in emergency and intensive care medicine. Based on other structured treatment concepts, a procedure according to the ABCDE scheme seems to be advisable, even if no interdisciplinary treatment recommendation of the various disciplines exists so far. After stabilization of the patient and confirmation of the diagnosis, the initiation of the therapy should be started as soon as possible and still in the resuscitation room. For this kind of treatment a reduction in lethality could be demonstrated for different diseases.

Kernaussagen
  • Bisher existieren nur wenige Arbeiten zur strukturierten Schockraumversorgung von kritisch erkrankten Patienten.

  • Die Behandlung eines vital bedrohlich Erkrankten im Schockraum sollte unter der Leitung eines notfall- und intensivmedizinisch erfahrenen Facharztes erfolgen.

  • In einem 1. Untersuchungsgang müssen schnell alle akut vital bedrohlichen Zustände erkannt und behandelt werden. Dies kann strukturiert mithilfe des ABCDE-Schemas erfolgen.

  • Der 2. Untersuchungsgang dient dem Sammeln bzw. Ausschließen von Differenzialdiagnosen und der Bestätigung der abschließenden (Arbeits-) Diagnose.

  • Da für verschiedene Erkrankungen bei zeitnaher Einleitung der definitiven Therapie eine Reduktion der Letalität nachgewiesen werden konnte, sollte die Behandlung ohne Zeitverlust und noch während der Schockraumphase begonnen werden.