ZFA (Stuttgart) 2008; 84(8): 336-339
DOI: 10.1055/s-2008-1081208
Der besondere Artikel

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

FORUM Weiterbildung – gegen Zufall und Beliebigkeit – Beitrag zur Entwicklung einer die Weiterbildung begleitende Gruppe

FORUM Vocational Training – against Mere Chance and Arbitrariness – a Contribution to Develop a Vocational Training GroupJ. Steinhäuser 1 , S. Joos 1 , T. Ledig 1 , F. Peters-Klimm 1
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg
Further Information

Publication History

eingereicht: 02.06.2008

akzeptiert: 12.06.2008

Publication Date:
21 August 2008 (online)

Zusammenfassung

Mit dem Ziel die Weiterbildungsassistenten auf ihrem Weg zur eigenverantwortlichen Tätigkeit zu unterstützen, organisiert die Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg das „Forum Weiterbildung” (FORUM). Das FORUM ist ein seit 2005 monatlich stattfindendes, kostenloses und nicht pharmafinanziertes Kolloquium, welches sich an Weiterbildungsassistenten, junge Fachärzte und neuerdings auch an Studenten des Praktischen Jahres mit Wahlfach Allgemeinmedizin richtet. Die Themen orientieren sich am Bedarf der Teilnehmer, bei der Durchführung wird konzeptionell auf eine möglichst aktive Mitarbeit der Teilnehmer und die Ausrichtung auf die allgemeinmedizinische Versorgungsperspektive geachtet. Als Dozenten wurden vorwiegend Lehrbeauftragte aus dem Umfeld der Universitätsabteilung, aber auch aus anderen Abteilungen bzw. Bereichen rekrutiert. Die bislang behandelten Themen decken sich teilweise inhaltlich mit denen der Weiterbildungsordnung, teilweise wurden sie um praxisrelevante Themen wie z. B. Kommunikation oder Vertragsarztrecht ergänzt. Die Evaluation der bisherigen Veranstaltungen zeigt eine sehr gute Resonanz bei der Zielgruppe an. Das FORUM kann als eine Variante der Weiterbildungsgruppen im Sinne der Verbundweiterbildung nach dem DEGAM-Konzept verstanden werden. Zukünftig könnten curriculare Weiterbildungsinhalte noch systematischer implementiert werden. In Zeiten des Wettbewerbs um hausärztlichen Nachwuchs kann das universitär unterstützte FORUM ein Beitrag sein, das Fach Allgemeinmedizin für den Nachwuchs attraktiver zu gestalten und gezielter auf die fachspezifische Tätigkeit vorzubereiten bzw. diese zu begleiten.

Abstract

To support vocational trainees on their way to a GP in practice having sole responsibility, the Department of General Practice and Health Services Research, University Hospital Heidelberg, organised the „Forum Vocational Training”(FORUM). The FORUM is a cost free seminar taking place monthly since 2005. Care is being taken to avoid any influence by pharmaceutical companies. It is a very well evaluated colloquium open for vocational trainees, medicine students in their final year and young specialist in general medicine. Topics are chosen with respect to the needs of the participants. The FORUM is structured to promote active cooperation on the side of the participitants, and to maintain the GPs perspective on primary care. Experts holding the seminars are recruited in the field of visiting lecturers of the department, but also from other departments or professions. The content of the sessions partly covered the curricula of Vocational Training in General Medicine of the different federal medical associations in Germany, partly they were complemented by topics relevant to practice like communication or contract law. The positive evaluations reflect acceptance as well as the need of trainees for this type of seminars. The FORUM can be regarded as a variant of the vocational training groups in the sense of the “network vocational training” defined by the German Society of General Practice and Family Medicine (DEGAM), it will implement curricular content of vocational training more systematically and should be complemented by a structured rotation. In political and medical setting of competition for trainees a colloquium like the FORUM supported by an academic department can be a valuable contribution to prepare young doctors for expert practice and also to improve the attractiveness of the specialty.

Literatur

  • 1 Donner-Banzhoff N, Nieswand M, Lichte T, Baum E, Schrappe M. Verbundweiterbildung zum Allgemeinarzt DEGAM Schriften Band 2. Stuttgart: Hippokrates Verlag 2003
  • 2 Szecsenyi J. „Tag der Allgemeinmedizin”– Ein Beitrag zur Entwicklung einer gemeinsamen regionalen Plattform zwischen Hausarztpraxen und einer Universitätsabteilung.  Z Allg Med. 2006;  86 449-455
  • 3 Rindemann H, Amlang M. Das Heidelberger Inventar zur Lehrveanstaltungsevaluation (HIVE) Handanweisung. Heidelberg: Asanger; 1994
  • 4 Niemann D, Bussche H van den. „Abfallprodukt” Weiterbildung?. , häb 12/2007: 587–589
  • 5 Fischer T, Simmenroth-Nayda A, Herrmann-Lingen C, Wetzel D, Chenot J-F, Kleiber C, Staats H, Kochen MM. Medizinische Basisfähigkeiten – ein Unterrichtskonzept im Rahmen der neuen Approbationsordnung.  Z Allg Med. 2003;  79 432-426
  • 6 Schmidt M. Das Trauerspiel um die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin – persönliche Bestandsaufnahme aus der Sicht eines Weiterbildungsassistenten.  Z Allg Med. 2008;  84 10-13
  • 7 Hummers-Pradier E. Ein Jammer. Z Allg Med. 2008;  84 141
  • 8 Abholz HH. Weiterbildung Allgemeinmedizin in Europa.  Z Allg Med. 2003;  79 179-180
  • 9 Kochen MM. Strukturelle Ansätze zur Lösung der Weiterbildungsprobleme im Fach Allgemeinmedizin.  Z Allg Med. 2007;  83 427-430
  • 10 Egidi G. Hausarzt-Medizin in Dänemark – ein Bericht aus dem Professionalisierungskurs der DEGAM.  Z Allg Med. 2006;  82 11-17
  • 11 Lisson M. Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin soll Strategien entwickeln.  Ärzte Zeitung. 2007;  196 6

*Im Beitrag wurde auf Grund der Lesbarkeit nur eine Geschlechtsform gewählt.

Korrespondenzadresse

Dr. J. Steinhäuser

Universitätsklinikum

Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung

69115 Heidelberg

Email: jost.steinhaeuser@med.uni-heidelberg.de

    >