Zusammenfassung
In einem siebenjährigen Infektionsüberwachungs- und Kontrollprogramm wurden 47 551
gynäkologische und geburtshilfliche Patientinnen und Wöchnerinnen mit Hilfe einer
Hygienefachschwester erfaßt. Bei Patientinnen mit größeren operativen Eingriffen war
die Infektionsrate am höchsten (40,5 %). Danach folgten Wöchnerinnen nach Kaiserschnittentbindungen
mit einer Infektionshäufigkeit von 16 %. Sie war achtmal so hoch wie nach vaginalen
Geburten (2 %). Harnwegsinfektionen, meist in Form asymptomatischer Bakteriurien,
waren mit einem Anteil von rund 70 % bei weitem die häufigste Infektionsart. Danach
folgten pelvine Infektionen, abdominale Wundinfektionen und Phlebitiden durch intravenöse
Zugänge bei langdauernder parenteraler Behandlung. Im Laufe der Berichtszeit kam es
zur Abnahme der Bakteriurien um 75 %, der übrigen nosokomialen Infektionen um 64 %
und der febrilen Standardmorbidität um 81 %. Die Abnahme der Infektionen ist vor allem
dem Infektionsüberwachungsprogramm mit Einsatz einer Hygienefachkraft zuzuschreiben.
Abstract
During a seven-year programme of surveillance and control of infection data were collected
by a specialist hygiene nurse on 47 551 gynaecological, obstetric and post-partum
patients. The infection rate was highest (40.5 %) after major surgical procedures.
Infection rate after cesarian section was 16 %, eight times the rate after vaginal
delivery (2 %). The most frequent type of infection was of the urinary tract (70 %),
usually asymptomatic bacteriuria. Next most frequent were pelvic infections, abdominal
wound infections, and phlebitis via an intravenous entry in long-term parenteral nutrition.
During the period of observation bacteriuria rate decreased by 75 %, the other nosocomial
infections by 64 %, febrile standard morbidity by 81 %. The decrease is largely due
to the infection surveillance programme with the employment of a specialist hygiene
nurse.