Ungewöhnliche Entität eines ulzerösen Magentumors

Einleitung: Tumoren des Magens können endoskopisch pleomorph in Erscheinung treten. Ulzerationen an Magentumoren gelten als Hinweis auf Malignität – insbesondere erscheinen sie bei zentraler Lage typisch für GIST. Unser Fallbericht zeigt, ein Beispiel für die umfangreiche Differentialdiagnose ulzerierender Magentumoren.

Fallbericht: Ein 38-jähriger männlicher Patient wurde wegen linksseitiger abdomineller Schmerzen und 4Kg Gewichtsverlust stationär aufgenommen. Endoskopisch zeigte sich ein ca. >10cm großer polypoider submuköser Tumor mit zentraler, ulzeröser Excavation. Differentialdiagnostisch bestand der V.a. ein GIST. Die Biopsien ergaben keinen Hinweis auf Malignität. In der weiteren Bildgebung (Endosonographie, CT – Abdomen) bestätigte sich der Befund eines ca.15cm Magenwandtumors mit ca. 2cm großem Ulcus. Des Weiteren ergab sich kein Hinweis auf Metastasen. Der Patient wurde auf der interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt und zur operativen Therapie verlegt. Intraoperativ ergab sich in der Schnellschnittdiagnostik der Befund eines Lipoms ohne Hinweise auf Malignität. Der Tumor wurde mittels Magenkorpus-Manschettenresektion mit End-zu-End-Rekonstruktion unter Erhaltung des Pylorus entfernt. Der postoperative Verlauf war komplikationslos und der Patient beschwerdefrei. Die histologische Aufarbeitung (einschließlich Referenzzentrum) bestätigte den Befund eines Lipoms und ergab keinen Hinweis auf ein hochdifferenziertes Liposarkom als Differentialdiagnose

Zusammenfassung: Magentumoren mit zentraler Ulzeration sind typisch für GIST. Wir berichten über den Fall eines gastralen Lipoms, das sich endoskopisch wie ein GIST manifestiert hat. Die korrekte Diagnose konnte erst durch Resektion des Tumors gestellt werden.

Keywords: Magentumor Ulcus Lipom Endoskopie Endosonographie