Endoskopie heute 2008; 21 - P28
DOI: 10.1055/s-2008-1061297

Karzinoid des Duodenums – Bild einer akzessorischen Papille

U Gottschalk 1, M Stöhr 2, T Zinner 2
  • 1Abt. Innere Medizin – Gastroenterologie, Caritas-Klinik Pankow
  • 2Abteilung für Viszeralchirurgie, Caritas-Klinik Pankow

Bei einer ambulanten Gastroskopie zeigte sich eine ca. 1cm große Raumforderung mit zentraler Einziehung an der Vorderwand des bulbus duodeni und es wurde der Verdacht auf Grund des makroskopischen Bildes geäußert, dass eine akzessorische Pankreaspapille vorhanden sei. Der 68-jährige männliche Patient wurde uns daraufhin zur Endosonographie überwiesen. Diese erbrachte den Nachweis einer dem Pankreasgewebe isoechogenen Raumforderung mit identischem Strukturmuster im B-Bild, welche die Mukosa und Submukosa einbezog. Es bestand keine Verbindung zur Muskularis propria. Da die Verdachtsdiagnose einer heterotopen Pankreasanlage sonomorphologisch nicht ausgeschlossen werden konnte, und die zentrale Einziehung nicht sondierbar war, erfolgte eine tiefe Biopsie. Hierbei fand sich der Hinweis auf ein Karzinoid. Nach Ausschluss von lokoregionalen Lymphknotenvergrößerungen und von Metastasen (Sonographie, Endosonographie, Computertomographie, Szintigraphie)erfolgte die Teilresektion des Duodenums. Die abschließende Histologie bestätigte die Diagnose eines differenzierten endokrinen Tumors und zeigte die 1cm große Raumforderung mit einem Befall der Mukosa und Submukosa. Die Muskularis propria war wie vermutet nicht infiltriert. Die Wachstumsfraktion war kleiner als 1% und es zeigte sich kein Anhalt für eine Gefäßinvasion. Das Chromogranin A war stark positiv. Da die Minor- und Majorpapillen makroskopisch gut abgrenzbar waren, erfolgten keine invasiven Untersuchungen der Pankreas- oder Gallengänge.

Keywords: Karzinoid, Papille, Duodenalresektion