Klinischer Verlauf nach diagnostischer und interventioneller Doppelballonenteroskopie

Hintergrund: Mit der Einführung der Doppelballonenteroskopie können erstmals langstreckige Abschnitte des Dünndarms eingesehen und therapeutische Maßnahmen vorgenommen werden. Es liegen noch keine umfangreichen Erfahrungen zum klinischen Verlauf nach einer diagnostischen/interventionellen DBE vor.

Ziel der Untersuchung: Wir berichten über den klinischen Verlauf von Patienten nach diagnostischer und interventioneller DBE.

Methodik: Anhand von standardisierten Fragebögen und telefonischer Kontaktaufnahme mit Hausarzt und Patient wurden folgende klinische Parameter erfasst: Erneuter stationärer Krankenhausaufenthalt wegen dünndarmrelevanter Erkrankungen, Symptome einer Gastrointestinalblutung (Teerstuhl, rektale Blutabgänge) Transfusionsbedarf, Abdominalschmerzen, Diarrhoe.

Ergebnisse: Zwischen 11/2004 und 03/2006 wurden 180 DBE (111 oral, 69 anal) bei 124 Patienten durchgeführt (Durchschnittsalter 60 Jahre). Folgende Majorbefunde wurden erhoben: Angiodysplasien (n=28), Tumoren (n=6), M. Crohn (n=5), Polypen (n=3). Methodenbedingte Komplikationen traten nicht auf. Eine endoskopische Therapie ergab sich bei insgesamt 35 Patienten (30 x APC Therapie, 2 x Polypektomie, 3 x Fremdkörperentfernung). Sechs Patienten wurden aufgrund des erhobenen Befundes operiert. Zum aktuellen Zeitpunkt ist eine Nachbeobachtung von 82 Patienten auswertbar. Die durchschnittliche Nachbeobachtung lag bei 6,6 Wochen (Spanne 4 bis 23 Wochen). Bei 6 von 30 Patienten mit pathologischem DBE-Befund und durchgeführter Intervention traten Zeichen einer gastrointestinalen Re-Blutung auf, bei einem davon war eine Krankenhauseinweisung und Transfusionen notwendig.

Schlussfolgerung: Nach den bisherigen Erfahrungen ist die DBE auch in der mittelfristigen Nachbeobachtung ein sicheres Verfahren mit hoher diagnostischer und therapeutischer Ausbeute in der Evaluation von Dünndarmerkrankungen.

Keywords: Doppelballonenteroskopie, Dünndarmerkrankungen, Verlauf