RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2008-1061256
Endoskopische Therapie mit Endo-Sponge bei Insuffizienz nach Rektumresektion
Einleitung:
Die Anastomoseninsuffizienz stellt eine schwerwiegende Komplikation mit hohe Mortalität und Morbidität nach anteriorer Rektumresektion dar. Neben der Analyse der Behandlung dieser Komplikation bei Patienten mit lokal begrenzter Sepsis kam neben der herkömmlichen proktoskopischen Spülung und Langzeitdrainage eine neue endoskopische Therapie zum Einsatz: die Endo-Sponge-Therapie.
Material und Methoden:
Da eine kontrolliert randomisierte bei Sepsispatienten schlecht durchführbar ist, wurde eine „matched pair-Analyse“ im Zeitraum (02/03–10/07) in den Unikliniken Jena und Wuppertal durchgeführt: Wir eruiert wurden 22 Patienten klinisch relevanter Anastomoseninsuffizienz nach tiefer anteriorer Rektumresektion (19), Hartmannstumpfinsuffizinez (3), welche bzgl. Größe der Leckage, Grad der Sepsis und neoadjuvanter Therapie vergleichbar waren.
11 Patienten wurden nach der herkömmlichen Vorgehensweise behandelt und bei 11 Patienten wurde ab 06/06 die neue Endo-Sponge-Therapie in 94 Behandlungen eingesetzt.
Ergebnisse:
Von den 11 herkömmlich behandelten Patienten musste in 5 Fällen eine Revision mit Spülung, Drainagen- und Stomaanlage erfolgen. In einem Fall konnte aufgrund des bei der Primäroperation (tiefe anteriore Rektumresektion) angelegten Ileostomas und der eingelegte Drainage die Insuffizienz ohne Revision ausgeheilt werden. Ein Patient verstarb an einem akuten Myokardinfarkt bei septischer Einschwemmung. Die Patienten hatten einen durchschnittlichen, prolongierten stationären Krankenhausaufenthalt von 96 Tagen.
In der Patientengruppe mit der Endo-Sponge-Therapie musste primär kein Patient revidiert werden. 6 Patienten hatten schon in der Primäroperation eine Ileostomaanlage aufgrund einer tiefen Anastomose erhalten. Auch in dieser Gruppe verstarb 1 Patient an einem akuten Myokardinarkt bei bekannter KHK. Die übrigen Patienten konnten nach durchschnittlich 42 Tagen in die ambulante Behandlung mit einliegendem Schwammsystem entlassen werden. Es erfolgten 94 Einzelbehandlungen zum Systemwechsel. Es fand sich eine rasche Verkleinerung der Insuffizienzhöhle sowie eine beschleunigte Besserung der Geruchsbildung und des Allgemeinzustandes der Patienten
Schlussfolgerung:
Die Endo-Sponge-Therapie scheint eine deutliche Verbesserung in der Therapie der Anastomoseninsuffizienz nach anteriorer Rektumresektion zu erwirken. Besonders die Lebensqualität des betroffenen Patienten wird verbessert. Ob die Schwammtherapie generell auch bei ausgeprägten Insuffizienzen einzusetzen ist, müssen weitere klinische Studien zeigen.
Keywords: Anastomoseninsuffizienz, Rektumresektion