Endoskopie heute 2008; 21 - FV146
DOI: 10.1055/s-2008-1061254

Sedierung und Monitoring in der gastrointestinalen Endoskopie in Deutschland – Erste bundesweite Evaluation

A Riphaus 1, M Rabofski 1, T Wehrmann 1
  • 1Klinikum Region Hannover GmbH – Krankenhaus Siloah, Medizinische Klinik I

Einleitung: Mit der Einführung neuer, kurzwirksamer Sedativa und dem Wunsch einer verbesserten Effizienz der Untersuchung und Zufriedenheit der Patienten hat sich der Umgang mit der Sedierung in der Endoskopie verändert. Ziel der nachfolgenden Befragung war es, in einem bundesweiten Überblick aktuelle Daten Sedierung und Monitoring in der Endoskopie in Deutschland zu generieren.

Methodik: 3.800 Fragebögen wurden bundesweit an die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten versandt, die 22 Fragen zur Demographie, der endoskopischen Untersuchungspraxis, Monitoring, Sedierung und des bevorzugten Sedierungsregimes bei der eigenen Endoskopie enthielten.

Ergebnissse: Insgesamt wurden 1061 Fragebögen zurückgesandt, von denen 1015 (26%, bezogen auf Ausgangskollektiv) ausgewertet werden konnten. Die Befragten führten im Mittel 27.3 Gastroskopien und 24.7 Koloskopien pro Woche durch. Die Untersuchungen wurden mit 59.5% überwiegend in der Klinik durchgeführt. Die überwältigende Mehrheit sowohl der Gastroskopien (73.7%) als auch der Koloskopien (87.3%) wurde unter Sedierung durchgeführt. Verwendet wurde Midazolam (alleine oder in Kombination) in 84%, Propofol (alleine oder in Kombination) in 75.6%. Die Befragten überwachten ihre Patienten routinemäßig anhand der Vitalzeichen (85.5%), der Pulsoxymetrie (97.1%), automatisierter RR-Messung (28.5%) und EKG (13.3%). Die routinemassige Sauerstoffgabe bei allen Patienten wurde von 34.4% der Befragten durchgeführt. Die Zufriedenheit der Endoskopiker mit der Sedierung lag Verwendung von Propofol höher als bei Midazolam (9.2±0.6 vs. 8.0±1.27).

Diskussion und Folgerungen: Insgesamt hat die Sedierungsfrequenz bei allen endoskopischen Untersuchungen in Deutschland dramatisch zugenommen. Neben den kurzwirksamen Benzodiazepinen hat die Verwendung von Propofol auch in Deutschland einen zunehmenden Stellenwert, wobei es überwiegend in einem Niedrigdosisbereich bis max, 150mg appliziert wird. Insgesamt ist die Zufriedenheit der mit Sedierung bei deutschen Endoskopikern sehr hoch, wobei sich die höchste Zufriedenheit bei den Propofolanwendern zeigt. Das Monitoring erfolgt heute gemäß den Richtlinien der DGVS.

Keywords: Sedierung – Monitoring – gastrointestinale Endoskopie – bundesweite Evaluation