Endoskopie heute 2008; 21 - FV133
DOI: 10.1055/s-2008-1061249

Ingestion spitzer Fremdkörper: doch nicht ungefährlich?

S Küster 1, E Sternheim 1, M Berkhoff 1, S Raff 1, J Voigt 1, W Dippold 1
  • 1St. Vincenz und Elisabeth Hospital Mainz – Katholisches Klinikum Mainz

Ein 45-jähriger Mann stellte sich mit heftigen thorakoabdominellen Schmerzen vor, die kurze Zeit nach Einnahme des Abendessens eingesetzt hatten. Klinisch bestand ein epigastrischer Druckschmerz, laborchemisch eine Leukozytose (14,9/nl) mit geringer CRP-Erhöhung (0,8mg/dl). Bei der Notfall-Endoskopie zeigte sich ein ca. 8cm langer, tiefer Einriss des proximalen und mittleren Ösophagus und ein kegelförmiges, atypisches, zur Magenhinterwand ca. 3cm vom Pylorus entfernt gelegenes Antrumulcus mit starker Schwellung. Im CT stellte sich ein ca. 3cm messender, röntgendichter Fremdkörper peribulbär mit umgebender ausgeprägter Weichteilschwellung und freiem Liquid dar, freie intraabdominelle oder mediastinale Luft war nicht nachweisbar. Bei der im Anschluss durchgeführten Laparotomie fand sich ein durch das Magenantrum penetrierter Glassplitter, der die Arteria pancreaticoduodenalis inferior verletzt und zu einer Oberbauchblutung geführt hatte. Der seltene Verlauf dieser Fremdkörperingestion wird anhand der Literatur diskutiert. Englische Version wird nachgereicht.

Keywords: Foreign body, ingestion