Zusammenfassung
Um zu erfassen, ob Patienten mit stummer Ischämie nach Myokardinfarkt durch die Bewegungstherapie
im Rahmen der Anschlußheilbehandlung gefährdet werden, wurde der Einfluß eines dreiwöchigen
Trainings auf die belastungsinduzierte Ischämie untersucht. Bei 32 Männern (mittleres
Alter 53,6 ± 8,1 Jahre) mit angiographisch gesicherter koronarer Herzkrankheit wurden
vor und nach der Trainingsperiode sowohl Langzeit- als auch Belastungs-Elektrokardiographien
durchgeführt. Danach konnte eine Verminderung der ischämischen Episoden in der Gesamtgruppe
von 90 auf 72 nachgewiesen werden. Die Anzahl der asymptomatischen Phasen verringerte
sich von 79 auf 64. Ventrikuläre Rhythmusstörungen traten unter stummer und symptomatischer
Ischämie in gleicher Häufigkeit und mit dem gleichen Schweregrad auf. Nach der Trainingsphase
zeigte sich ein signifikanter Anstieg der Belastungsdauer bis zum Erreichen der myokardialen
Ischämieschwelle (mittlere Belastungsdauer; 4,7 ± 2,1 vs 5,9 ± 2,5 min; P = 0,0007). Eine erhöhte Gefährdung durch ventrikuläre Rhythmusstörungen wurde nicht
festgestellt.
Abstract
The effect of three-week standardized physical training on exercise-induced ischaemia
was investigated in patients with silent ischaemia after myocardial infarction. 24-hour
monitoring and exercise ECGs before and after the period of physical training, were
undertaken in 32 men (mean age 53.6 ± 8.1 years) with angiographically proven coronary
heart disease. The protocol of the standardized exercise included bicycle ergometry,
gymnastics, breathing and movement exercises, as well as nonstandardized walking or
hiking. Following the training period the number of ischaemic episodes fell from 90
to 72 for the group as a whole and that of the asymptomatic episodes from 79 to 64.
The number and severity of ventricular arrhythmias were similar during silent and
symptomatic ischaemia. There was a significant increase in duration of exercise until
reaching the ischaemia threshold (mean exercise duration 4.7 ± 2.1 vs 5.9 ± 2.5 min;
P = 0.0007). There was no increased risk concerning ventricular arrhythmias.