Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V68
DOI: 10.1055/s-2008-1057993

Einsatz der primären Cyclophotokoagulation oder Avastin (Bevacizumab)-Injektion bei Neovaskularisationsglaukom

A Dembinski 1, H Häberle 1, C Wirbelauer 1, DT Pham 1
  • 1Vivantes Klinikum Neukölln (Berlin)

Hintergrund: Wir verglichen den Effekt einer primären intravitrealen Avastin-Injektion gegen eine primäre Cyclophotokoagulation (CPC) auf den intraokularen Druck (IOD) und die Rubeosis iridis. Patienten und Methoden: 19 Patienten wurden randomisiert. 12 Patienten erhielten initial 1,25mg Bevacizumab intravitreal. Bei 7 Patienten wurde eine herkömmliche CPC durchgeführt. Die Patienten wurden in kurzen Kontrollintervallen mindestens 3 Monate nachuntersucht. Ergebnisse: Der Visus blieb unverändert bei defekter Lichtprojektion bis Metervisus. Der IOD lag initial zwischen 22 und 54mmHg. Bei 8 Patienten in der Avastin-Gruppe und bei 1 Patienten der CPC-Gruppe musste zur endgültigen Druckregulation im Verlauf noch ein erneuter zyklodestruktiver Eingriff erfolgen. Die Rubeosis war nach 4 Wochen in der Avastin-Gruppe in 5 Fällen nicht mehr nachweisbar. Im Verlauf wurde insgesamt in 7 Fällen eine ergänzende panretinale Laser- oder Kryokoagulation durchgeführt. Schlussfolgerungen: Die intravitreale Applikation von Avastin scheint eine nützliche, adjuvante Therapieoption bei frühen aktiven Stadien des Neovaskularisationsglaukoms zu sein. Allerdings kann auf einen zyklodestruktiven Eingriff bzw. eine Laserkoagulation der ischämischen Netzhaut nicht verzichtet werden.