Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V48
DOI: 10.1055/s-2008-1057973

IOL-Berechnung für hyperope Augen

W Haigis 1, F Goes 2
  • 1Universitäts-Augenklinik Würzburg
  • 2Antwerpen (Niederlande)

Fragestellung: Hyperope Augen stellen besondere Anforderungen nicht nur an die Achslängenmessung, sondern auch an die Berechnung der notwendigen IOL-Stärke. Dies gilt insbesondere in der refraktiven Chirurgie. Die Studie untersucht die Eignung populärer IOL-Formeln für solche Augen. Methodik: Für 91 Augen von 50 hyperopen (MW: 5,4±1,2 dpt, +3,0–+9,0 dpt) Patienten wurden – nach IOLMaster-Biometrie und refraktivem Linsenaustausch durch IOLs vom Typ SA60AT/SN60AT durch einen Operateur (FG) – retrospektiv die zu erwartenden Refraktionen sowie die mittleren arithmetischen (MA) und Mediane (ME) der absoluten Refraktions-Vorhersagefehler für folgende Formeln bestimmt: Haigis (HA), HofferQ (HO), Holladay-1 (H1), SRK/T (ST), SRK II (S2). Als IOL-Konstanten wurden die veröffentlichten ULIB-Werte verwendet. Ergebnisse: MW Achslänge: 21,23±0,57mm. MA/ME in [dpt]: HA: –0,07 ±0,68/0,40; HO: –0,03±0,68/0,45; H1: +0,37±0,65/0,56; ST: +0,76±0,65/0,79; S2: +1,33±0,68/1,39. Alle Mediane der Vorhersagefehler unterschieden sich signifikant voneinander, ebenso die absoluten Vorhersagefehler aller Kombinationen mit SRK/T und SRK II (Friedman RM ANOVA on Ranks).

Schlussfolgerungen: Die besten Ergebnisse ergaben sich mit der Formel von Haigis, gefolgt von HofferQ. SRK/T und SRK II sollten für hyperope Augen nicht verwendet werden.