Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - KV31
DOI: 10.1055/s-2008-1057956

Sulkus-Implantation einer zweiten Hinterkammerlinse zur Ametropiekorrektur – Langzeitergebnisse

PC Hoffmann 1, KC Schulze 1, CR Lindemann 1
  • 1Augenklinik Castrop-Rauxel

Fragestellung: Die sekundäre Implantation einer „Huckepack-Linse“ ist eine sinnvolle Methode zur refraktiven Korrektur eines ametropen Patienten nach Katarakt-OP. Wir stellen unsere Erfahrungen mit bisher 25 Fällen (2000 bis 2006) vor. Methodik: Von 25 Augen hatten 13 einen myopen und zwölf einen hyperopen Brechungsfehler. Allen Patienten wurde eine zweite HKL in den Sulcus ciliaris implantiert. Die längste Nachbeobachtungszeit beträgt sieben Jahre. Es kamen Bi-Linsen aus PMMA, Acryl oder Silikon sowie in den letzten Jahren sphärische und torische Meniskuslinsen aus Silikon, die speziell für die Huckepack-Implantation entwickelt wurden, zum Einsatz. Bei fünf weiteren Augen wurde eine primäre torische Huckepackimplantation während einer Katarakt-OP vorgenommen. Ergebnis: Bei allen Ametropien war eine stabile, sichere und vorhersagbare Korrektur möglich. Der Refraktionsfehler änderte sich von –5,08 auf –0,45 dpt in der myopen Gruppe, von +3,52 auf –0,13 dpt in der hyperopen Gruppe. Kein Auge verlor mehr als eine Visuszeile. 95% der Augen lagen bei±1 dpt, 76% bei±0,5. Schlussfolgerung: Die beschriebene Methode der sekundären Huckepackimplantation stellt eine sichere, effektive und wirtschaftliche Methode zur Korrektur höhergradiger Ametropie nach Katarakt-OP dar. Eine primäre Huckepack-Implantation kann bei ungewöhnlichen sphärozylindrischen Kombinationen ebenfalls sinnvoll sein.