Einfluss von Schilddrüsenhormonen auf die Progredienz des Keratokonus

Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie war es, die Rolle der Schilddrüsenhormone in Bezug auf die Progredienz des KK zu untersuchen. Methoden: 154 Patienten mit KK wurden sowohl ophthalmologisch als auch endokrinologisch untersucht. Mittels HPLC-Immunoassay wurde die Konzentration von Thyroxinhormon in der Tränenflüssigkeit bestimmt. Anschließend wurden normale Hornhäute und KK-Hornhäute sowohl immunhistochemisch als auch durch Western blotting quantitativ analysiert. Ergebnisse: Bei Patienten mit KK besteht eine signifikant erhöhte Inzidenz einer SDD (z-Test, p=0). In der Verlaufskontrolle zeigten Patienten mit KK und SDD, die mit Thyroxin therapiert wurden, eine Stabilisierung der Keratometerwerte und eine bessere Sehschärfe im Vergleich zu Patienten, die nicht therapiert wurden (z-Test, p=0,004). Die HPLC-Ergebnisse zeigten eine signifikant erhöhte Konzentration von Thyroxin im Tränenfilm bei Patienten mit KK und SDD (Mann-Whitney-Test, p=6,3E-8). Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass die Hornhaut Thyroxinhormon-Rezeptoren (THR) exprimiert. Bei Hornhäuten mit KK scheint die THR-Expression stark herunterreguliert zu sein (Fisher' Test, p=0,004). Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse legen nahe, dass ein epidemiologischer Zusammenhang zwischen KK und SDD besteht. Eine reduzierte Expression der kornealen THR könnte mit der Entstehung des KK assoziiert sein.