Klin Monbl Augenheilkd 1980; 176(4): 536-544
DOI: 10.1055/s-2008-1057496
© 1980 F. Enke Verlag Stuttgart

Neue Programme für das automatische Perimeter Octopus

New Programs for the Octopus Automatic PerimeterA. Jenni, F. Fankhauser, H. Bebie
  • Univ.-Augenklinik Bern (Direktor: Prof. Dr. P. Niesel) Institut für theoretische Physik der Universität Bern
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Publication Date:
11 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wird ein Überblick über die Ergebnisse der Software-Entwicklung des Automaten Octopus gegeben. Es liegen folgende Erweiterungen und Neuentwicklungen vor:

1. Die Algorithmen der Octopus-Programme 21, 31, 32, 41, 42 wurden dergestalt geändert, dassals wichtige Eigenschaft - eine Verkürzung der Untersuchungsdauer bis etwa 50% (im Vergleich zu den bestehenden Programmen) erreicht werden konnte. Eine nur geringfügige Einbuße der Definition der Empfindlichkeit im Bereich normaler Empfindlichkeit mußte in Kauf genommen werden. Die Darstellung der Resultate erfolgt zum Beispiel simultan als Zahlen- und Symboltafeln, wobei die Normwerte der Empfindlichkeit, die bestimmten Empfindlichkeitswerte und die Differenzwerte der beiden, geordnet in 5 Differenzwertklassen, dargestellt werden.

2. Zwei Screening-Programme mit einer Totalzahl von 132 (bzw. 130) Bestimmungspunkten analysieren das Gesichtsfeld in 4-5 Minuten und nehmen automatisch eine Grobeinteilung der Empfindlichkeitsverteilung in 3 Bereiche (‚normal’, ‚relatives Skotom’, ‚absolutes Skotom’) vor. Die Ausdrucke erfolgen als Symbolfelder. Die Grenze zwischen ‚normal’ und ‚relativem Skotom‚ ist 6 dB über dem lokalen Normalwert definiert.

3 Drei neurologische Festprogramme liegen vor, die Empfindlichkeitsasymmetrien rechts und links der vertikalen Hauptachse (90°/270°) beurteilen. Die den Programmen 1) zugrunde liegenden Schwellenbestimmungsalgorithmen und Darstellungsarten der Ergebnisse werden hier angewandt.

4. Die ra'umlich adaptiven Untersuchungsprogramme wurden weiterentwickelt. Diese lassen sich nun auf ein beliebiges Gesichtsfeldareal anwenden, wobei das primare und sekundare Abtastgitter in einem weiten Rahmen variiert werden kann. Die bestimmten Empfindlichkeitswerte werden einer von drei Empfindlichkeitsklassen zugeordnet und als solche ausgedruckt.

5. Ein Satz zweckorientierter Festprogramme gestattet die Wahl einer fixen Zahl von Bestimmungspunkten entlang beliebiger Meridiane. Der maximale Testbereich pro Meridian ist 0°-60°, die maximale Auflosung 1°, die minimale Auflosung 3°. Die Empfindlichkeiten werden als Profilschnitte dargestellt.

6. Ein Festprogramm wurde zur Detektion der Progressivitat von Glaucomschaden im zentralen Gesichtsfeld (0°-18°) entworfen. Dieses Programm, das mit einer Auflösung von 3° arbeitet, eignet sich auch für die Analyse von beliebigen Störungen im zentralen Gesichtsfeld.

7. Das ‚universelle Schnittprogramm’ stellt eine Verallgemeinerung des Programmes 5) dar. Dieses Programm erlaubt ‚Schnitte’ beliebig durch das gesamte Gesichtsfeld zu legen. Die maximale Gesamtzahl der Bestimmungspunkte pro Schnitt ist limitiert (= 61). Die Auflösung ist beliebig (apparative Auflösung 0,2°). Maximale Wiederholung pro Punkte: 8 X. Die Empfindlichkeit wird in Form von Profilschnitten und Zahlentafeln ausgedruckt.

8. Der erste Teil eines analytisch-statistischen Datenverarbeitungsprogrammes liegt nun vor. Dieses Programm vergleicht Einzeluntersuchungen oder Gruppen von solchen und testet die Empfindlichkeit auf mögliche Progression oder Regression. Der Ausdruck erfolgt in Form einer Anzahl statistischer Größen und einer Differenzwerttabelle.

9. Eine neue Ausdruckmöglichkeit, anwendbar für die Programme 1), 5), ist in der Lage, bis zu 8 Untersuchungen (gleiches Programm, gleicher Patient) auf einem Formular als miniaturisierte Symbolausdrucke darzustellen. Anwendung: raumsparende Aufbewahrung von Datenmaterial, bequemer Vergleich von Verlaufsreihen.

Summary

This paper surveys newly-developed software for the Octopus automatic perimeter and the results obtained with it. The following supplementary programs and new developments are available:

1. The algorithms of some of the existing sets of programs (21, 31, 32, 41, 42) have been modified so that examination time is reduced by about 50% - an important benefit. This, however, involves only a modest reduction in sensitivity definition in regions of normal vision.

2. Two screening programs, with a total of 132 determination points each, analyze the visual field, requiring only 4 to 5 minutes and perform a rough classification of sensitivity into three ranges (normal, relative scotoma, absolute scotoma). This is printed out in the form of distributions of symbols showing the differences between determined sensitivity and normal sensitivity.

3. Three neurological programs have been developed defining sensitivity at distances to the left and the right of the main axis (90°/270°). These programs use the same threshold determination and display programs as in (1).

4. The programs which are adaptable with regard to the spatial distribution of determination points have been developed further. They may now be applied to any region of the visual field. The primary and secondary grid of determination points may be varied within wide limits. The recorded sensitivities are collected and displayed in three classes of sensitivity.

5 One set of purpose-orientated programs permits the choice of a fixed number of determination points along any meridian. The test range per meridian is 0°-60°. The sensitivities are displayed as profiles.

6. One fixed program has been developed for detecting progression or regression of field disturbance caused by open-angle glaucoma in the central visual field (0°-18°). This program, working with a resolution of 3°, is also useful for analyzing any disturbance of the central visual field.

7. The universal profile program is a generalization of program (5). This program makes field analysis possible along straight lines at any position and in any direction through the visual field. The maximum number of determination points is limited (61). The sensitivity is displayed as profiles and numerical tables.

8. The first part of statistical data processing program is presented. This program compares single determinations or groups of such and evaluates progression or regression of visual disturbance. The data are displayed as statistical quantities and as difference tables of sensitivities.

9. A new print-out program produces miniaturized symbol displays and figure tables. Application: space-saving storage of data, convenient comparison of time series.

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