Zusammenfassung
Basierend auf Erfahrungen mit über 2500 intraokularen Kunstlinsen, zumeist Simcoe-Linsen,
die nach e.c. Katarakt-Operationen (primär extrakapsulär oder Phakoemulsifikation)
eingepflanzt wurden, werden postoperative Pupillenstörungen besprochen. Außer den
durch die Eigenart des Pseudophakos bedingten Pupillenentrundungen bei irisgetragenen
Linsen gibt es auch bei Hinterkammerlinsen Entrundungen der Pupille durch hintere
Synechien infolge von Blutungen, von reaktiven Fibrinausschüttungen oder von Entzündungen,
durch Verwachsungen der Irisrückfläche mit Rindenmassen, durch umgeschlagene Reste
der vorderen Linsenkapsel und durch mechanisch bedingte Pupillarsaum- oder Sphinkterlaesionen.
Die fehlerhafte Form der Pupille beeinträchtigt immer ihre motorische Funktion, Synechien
stets. - Wichtig ist eine dauerhaft klare Pupille. Im eigenen Krankengut wurden bis
jetzt (Beobachtungszeit bis zu 7 Jahren) in etwa 10% ein behandlungsbedürftiger Nachstar
in Form von Kapselfibrosen oder wuchernden Elschnig-Perlen gefunden. Am besten, aber
nicht problemlos ist es bei Nachstar eine bleibend klare Lücke mit dem Nd-YAG-Laser
zu schaffen. Die primäre hintere Kapsulotomie ist ebensowenig günstig wie eine spätere
Nachstardiscission. - Die derzeitigen Methoden der extrakapsulären Extraktion mit
Pseudophakoseinpflanzung in die hintere Kammer befinden sich noch in einem Stadium
der Entwicklung, das keinen Anlaß zu voller Zufriedenheit gibt, zumal leichte optische
Irregularitäten am Pseudophakos oder an der hinteren Kapsel im Pupillarbereich bei
noch gutem Visus vor allem durch Blendung stören können.
Summary
Postoperative disturbances of the pupil are discussed on the basis of experience with
more than 2500 intraocular lenses implanted after extracapsular cataract extraction
(planned extracapsular or phacoemulsification). Apart from the changes to the pupil
caused by an iris-fixed intraocular lens itself, the pupil may also be affected by
blood, fibrinous inflammation, or remnants of cortex material or the anterior capsule
after posterior chamber lens implantation. These conditions are frequently followed
by synechiae between the pseudophakos and the iris. Mechanical damage to the iris
or the sphincter muscle may also occur. Changes in the shape of the pupil often affect
its function, and synechiae do so regularly. Secondary cataract necessitating treatment
occurred in about 10% of our patients over a 7-year period. Today, YAG laser surgery
represents the best means of restoring clarity to the pupil, though there are still
a number of unresolved problems with the method. Neither primary nor secondary capsulotomy
after pseudophakos implantation can be recommended. The methods of extracapsular cataract
extraction with posterior chamber lens implantation are still at a stage of development
which is not altogether satisfactory, since optic irregularities of the pseudophakos
or the central posterior capsule may result in glare, disturbing the patient in spite
of good visual acuity.