Abstract
The main problem of children with HBeAg positive hepatitis B and associated hepatitis
D is progression to liver cirrhosis with decompensation of liver function and need
for liver replacement therapy within 15-20 years after infection. To determine whether
interferon-alpha (IFN-α) therapy has a positive effect on HBV replication and inflammatory
activity, we evaluated clinical and serological data of 8 children treated with IFN-α
and 6 historic control patients without treatment. 4 of the nontreated patients seroconverted
from HBeAg to anti-HBe between 7 to 17 years after initial diagnosis and showed decreased
inflammatory activity in the liver. In the treatment group, the rate of seroconversion
to anti-HBe (3 early, 2 late seroconverters) corresponded well to former trial results
obtained in patients exclusively infected by HBV. Serum aminotransferase levels decreased
or normalized in seroconverted children. In chronic HBV infection with associated
hepatitis D (HDV) infection - compared to the spontaneous course of the disease -
IFN-α therapy reduced inflammatory activity by earlier seroconversion to anti-HBe
in responding patients. Moreover, viral replication and infectivity of hepatitis B
was markedly reduced, but no effect on replication of HDV could be documented.
Although long-term effects cannot be exactly estimated, at present IFN-α remains the
only available treatment for HBeAg and anti-HDV positive children and seems to be
of benefit for responding patients.
Zusammenfassung
Bei Kindern mit einer HBeAg-positiven Hepatitis B und einer zusätzlichen Hepatitis
D wird häufig eine progrediente Lebererkrankung beobachtet, die nach einem Verlauf
von 15-20 Jahren nach der Infektion in eine Leberzirrhose mit Dekompensation übergehen
und eine Lebertransplantation erforderlich machen kann. Um herauszufinden, ob die
Alpha-Interferon-Behandlung einen positiven Effekt auf die Hepatitis-B-Virusreplikation
und die entzündliche Aktivität der Erkrankung hat, untersuchten wir die klinischen
und serologischen Daten von 8 mit Interferon behandelten Kindern und 6 historischen
Kontrollen ohne Therapie. 4 der unbehandelten Patienten serokonvertieren nach 7-17
Jahren nach Diagnosestellung von HBeAg zu anti-HBe und zeigten eine verminderte entzündliche
Aktivität in der Leber. Bei den behandelten Kindern entsprach die Serokonversionsrate
(3 frühe und 2 späte Serokonverter) der von behandelten Patienten, die eine ausschließliche
Hepatitis-B-Infektion hatten. Die Serumkonzentration der Transaminasen fiel ab oder
normalisierte sich bei allen serokonvertierten Kindern. Bei der chronischen HBV-lnfektion
mit zusätzlicher Hepatitis-D(HDV)-lnfektion verringerte sich bei erfolgreich behandelten
Patienten mit früher Serokonversion zu anti-HBe die entzündliche Aktivität im Vergleich
zum Spontanverlauf der Erkrankung. Darüberhinaus reduzierte sich die Virusreplikation
und die Infektiosität der Hepatitis B. Eine Beeinflussung der Virusreplikation bezogen
auf die Hepatitis konnte nicht dokumentiert werden.
Da derzeit die Alpha-Interferonbehandlung die einzige erfolgsversprechende Therapie
für HBeAg und anti-HDV-positive Kinder darstellt und ein Teil der Patienten zumindest
bezogen auf die Hepatitis B erfolgreich behandelt werden können, sollte sie für diese
Indikationsgruppe in Erwägung gezogen werden.
Key words
Hepatitis B - Hepatitis D - alpha-interferon treatment - children
Schlüsselwörter
Hepatitis B - Hepatitis D - Alpha-Interferon-Behandlung - Kinder