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DOI: 10.1055/s-2008-1043863
Erworbene Toxoplasmose mit zerebraler Beteiligung und nachfolgender Hörstörung
Acquired cerebral toxoplasmosis followed by unilateral deafnessPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. März 2008 (online)

Abstract
In immunocompetent patients the postnatally acquired toxoplasmosis is usually a mild or asymptomatic disease.
CNS manifestations are rare, e.g. in patients with HIV infection or in patients with other types of immunosuppression.
We report on a 9-year old healthy boy, who was hospitalized after one week with subfebrile temperatures and headache with clinical signs of encephalitis and unilateral deafness.
We diagnosed a toxoplasmosis and treated the patient with pyrimethamine and sulfadiazine. While most of the signs and symptoms disappeared rapidly the deafness persisted.
Zusammenfassung
Die postnatal erworbene Toxoplasmose verläuft beim immunologisch Gesunden in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle inapparent oder als milde Lymphadenopathie.
Eine zerebrale Beteiligung tritt vorrangig bei Patienten mit AIDS oder anderen Erkrankungen mit beeinträchtigter Immunabwehr auf.
Wir berichten über einen 9jährigen, immunologisch gesunden Knaben mit einseitiger Schwerhörigkeit, die als Folge einer postnatal erworbenen Toxoplasmose auftrat. Aviditätsbestimmungen belegen, daß es sich um eine Primärinfektion handelt.
Nach einwöchigem Prodromalstadium wurde er mit den klinischen Zeichen einer Enzephalitis stationär aufgenommen. Nach Ausschluß anderer möglicher Erkrankungen stellten wir die Diagnose ,,Toxoplasmose" durch Nachweis hoher Antikörpertiter gegen Toxoplasma gondii in Serum und Liquor. Wir behandelten den Patienten mit Pyrimethamin und Sulfadiazin.
Während die enzephalitischen Symptome schon bald nach Aufnahme nicht mehr nachweisbar waren, bestand die einseitige Schwerhörigkeit trotz Therapie unverändert fort.
Key words
toxoplasmosis - encephalitis - deafness
Schlüsselwörter
Toxoplasmose - Enzephalitis - Schwerhörigkeit