Klin Padiatr 1998; 210(3): 125-127
DOI: 10.1055/s-2008-1043863
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erworbene Toxoplasmose mit zerebraler Beteiligung und nachfolgender Hörstörung

Acquired cerebral toxoplasmosis followed by unilateral deafnessDoris  Rösch1 , Werner  Handrick1 , Rainer  Lietz1 , Rosemarie  Blatz2 , Elke  König3
  • 1Universitätskinderklinik der Universität Leipzig
  • 2Institut für Medizinische Mikrobiologie und Infektionsimmunologie der Universität Leipzig
  • 3Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Universität Leipzig
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

In immunocompetent patients the postnatally acquired toxoplasmosis is usually a mild or asymptomatic disease.

CNS manifestations are rare, e.g. in patients with HIV infection or in patients with other types of immunosuppression.

We report on a 9-year old healthy boy, who was hospitalized after one week with subfebrile temperatures and headache with clinical signs of encephalitis and unilateral deafness.

We diagnosed a toxoplasmosis and treated the patient with pyrimethamine and sulfadiazine. While most of the signs and symptoms disappeared rapidly the deafness persisted.

Zusammenfassung

Die postnatal erworbene Toxoplasmose verläuft beim immunologisch Gesunden in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle inapparent oder als milde Lymphadenopathie.

Eine zerebrale Beteiligung tritt vorrangig bei Patienten mit AIDS oder anderen Erkrankungen mit beeinträchtigter Immunabwehr auf.

Wir berichten über einen 9jährigen, immunologisch gesunden Knaben mit einseitiger Schwerhörigkeit, die als Folge einer postnatal erworbenen Toxoplasmose auftrat. Aviditätsbestimmungen belegen, daß es sich um eine Primärinfektion handelt.

Nach einwöchigem Prodromalstadium wurde er mit den klinischen Zeichen einer Enzephalitis stationär aufgenommen. Nach Ausschluß anderer möglicher Erkrankungen stellten wir die Diagnose ,,Toxoplasmose" durch Nachweis hoher Antikörpertiter gegen Toxoplasma gondii in Serum und Liquor. Wir behandelten den Patienten mit Pyrimethamin und Sulfadiazin.

Während die enzephalitischen Symptome schon bald nach Aufnahme nicht mehr nachweisbar waren, bestand die einseitige Schwerhörigkeit trotz Therapie unverändert fort.

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