Klin Monbl Augenheilkd 1995; 206(6): 446-450
DOI: 10.1055/s-2008-1035485
© 1995 F. Enke Verlag Stuttgart

Bedeutung der Elektrophysiologie bei der ophthalmologischen Überwachung von Patienten mit endokriner Orbitopathie

Importance of Electrophysiology in Controlling Patients with Graves' OphthalmopathyRalf Weik, Klaus W. Ruprecht
  • Universitäts-Augenklinik Homburg (Direktor: Prof. Dr. K. W. Ruprecht)
Further Information

Publication History

Publication Date:
24 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Patienten mit endokriner Orbitopathie (EO) unterliegen der Gefahr einer Sehnervschädigung. Verschiedene ophthalmologische Untersuchungen ermöglichen die Überwachung des Krankheitsstadiums.

Patienten und Methoden In einer retrospektiven Studie wurden 27 Patienten mit endokriner Orbitopathie untersucht. Es wurden in regelmäßigen Zeitabständen der bestkorrigierte Fernvisus, der Augeninnendruck, das Gesichtsfeld, die Motilität und die Augenmuskeldicke bestimmt. Darüberhinaus wurden mit Hilfe von Schachbrett-Umkehrreizen visuell evozierte Potentiale (M-VEP) und Muster-Elektroretinogramme (M-ERG) abgeleitet.

Ergebnisse Aufgrund engmaschiger Kontrollen mit frühem therapeutischem Eingreifen konnte bei jedem der in dieser Studie erfaßten Patienten eine ausgeprägte Schädigung des Sehnerven verhindert werden.

Schlußfolgerung Es stellte sich heraus, dass regelmäßige Kontrollen des M-VEP frühzeitig Hinweise auf eine beginnende Optikopathie bei noch vollem Visus ergeben können. Dieser elektrophysiologischen Untersuchung sollte daher ein hoher Stellenwert bei der Überwachung von Patienten mit EO zugemessen werden.

Summary

Background Patients with Graves' ophthalmopathy may suffer from optic nerve involvement. Different ophthalmological examinations reveal the stage of this disease.

Patients and methods In a retrospective study 27 patients with Graves' ophthalmopathy were examined. Best corrected visual acuity, intraocular pressure, visual field, motility and thickness of ocular muscle were determined. Registration of visual evoked cortical potentials (P-VEP) and pattern electroretinograms (P-ERG) were performed regularly.

Results In our study group severe damage of the optic nerve could be avoided by short examination intervals and early treatment.

Conclusions Regular controls of P-VEP reveal optic nerve involvement at an early stage, at which visual acuity might not be altered. Therefore, this electrophysiological examination should be used in controlling patients suffering from Graves' ophthalmopathy.

    >