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DOI: 10.1055/s-2008-1034817
Postoperative ultraschallbiomikroskopische Bestimmung der Haptiklage von Irisblendenlinsen bei kongenitaler und traumatischer Aniridie im Vergleich zu Gonioskopie*
Postoperative ultrasound biomicroscopic evaluation of the haptic position of black diaphragm posterior chamber lenses in congenital and traumatic aniridia in comparison with gonioscopy * Poster während der 96. Tagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, 19.-22. 9. 98, BerlinPublikationsverlauf
Manuskript eingereicht am 18.12.1998
in der vorliegenden Form angenommen
Publikationsdatum:
25. März 2008 (online)

Zusammenfassung
Ziel Die Ultraschallbiomikroskopie (UBM) erlaubt es, die Haptik einer Intraokularlinse darzustellen und in einen räumlichen Bezug zu Nachbarstrukturen zu setzen. Bei trans-skleral eingenähten Hinterkammerlinsen ergab der Vergleich intraoperativ endoskopisch und postoperativ mittels UBM ermittelter Haptiklagen eine Übereinstimmung von 81%. Nachdenklich stimmen Diskrepanzen in 19% der untersuchten Haptiken, die mit postoperativer Verlagerung erklärt wurden, ohne dass diese Annahme bisher bewiesen werden konnte. Ziel dieser Studie war es deshalb, bei Aniridie nach Implantation von Irisblendenlinsen, die UBM-Ergebnisse mit zeitgleich gonioskopisch ermittelten Haptiklagen zu korrelieren.
Patienten und Methoden Im Zeitraum vom Juni 1997 bis Dezember 1997 wurden 28 Patienten (33 Augen) mit Aniridie und Zustand nach Implantation einer Irisblenden-Intra-okularlinse im Hinblick auf die Haptiklagen der implantierten Irisblendenlinsen mittels UBM (50-MHz-Sonde) und Gonioskopie durchschnittlich 44,4 (6-75) Monate postoperativ nachuntersucht. Von den 33 untersuchten Augen wiesen 20 Augen (60,6%) eine kongenitale Aniridie auf, 13 Augen (39,4%) hatten eine traumatische Aniridie erlitten. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 38,1 (19-74) Jahre.
Ergebnisse 39 von 66 Haptiken konnten sowohl mittels UBM als auch gonioskopisch in bezug zu intraokulären Strukturen gebracht werden. 38 Haptiken (97,4%) zeigten dieselbe Position in beiden Untersuchungstechniken. Die Lagebestimmung der Haptik mißlang durch jeweils eine der beiden Untersuchungsmethoden bei 27 von 66 Haptiken (11 Haptiken in der Gonioskopie, 16 Haptiken in der UBM). Gründe hierfür waren bei der Gonioskopie vor allem die Haptik verdeckende Irisrudimente sowie Hornhauttrübungen, bei der UBM hingegen in erster Linie Vernarbungen im Bereich des Ziliarkörpers.
Schlußfolgerungen Die Validität der Ultraschallbiomikroskopie in der Lokalisation von Hinterkammerlinsen-Haptiken konnte gonioskopisch untermauert werden, womit auch hinreichend bewiesen sein dürfte, dass es nach IOL-Einnähung tatsächlich postoperativ noch in einem höheren Prozentsatz zu Bügelverlagerungen kommt. An ihre Grenzen stößt die Ultraschallbiomikroskopie insbesondere bei ausgeprägten Vernarbungen des Ziliarkörpers.
Summary
Background Ultrasound biomicroscopy (UBM) allows to determine the haptic position of posterior chamber lenses (PCL) in relation to adjacent structures. In transsclerally sutured PCLs, the comparison between intraoperatively endoscopically and postoperatively localized haptic positions via UBM showed a correspondence of only 81%. The different localisation of 19% of the examined haptic postions was explained with postoperative dislocation without any proof for this assumption. The purpose of this study therefore was the correlation of UBM results with simultaneously determined haptic positions via gonioscopy in aniridia after black diaphragm PCL implantation.
Patients and methods The haptic positions of black diaphragm PCL implants in 20 patients with congenital and 13 patients with traumatic aniridia were determined via UBM (50-MHz-probe) and gonioscopy 44,4 (6-75) months postoperatively.
Results 39/66 haptic positions could be localized in gonioscopy as well as in UBM. 38 haptics (97,4%) showed the same position in both examination techniques. Determination of the haptic position through one of the two examination techniques was impossible in 27/66 haptics (11 haptics in gonioscopy, 16 haptics in UBM). Reasons for this were primarily haptic position behind iris remnants and corneal opacities in gonioscopy and scarring of the ciliary body in UBM.
Conclusions The validity of UBM in localization of PCLs was confirmed gonioscopically, which also confirms our prior assumption of postoperative displacement of IOL-haptics after transscleral suturing in about 20% of cases. Scarring of the ciliary body was the most important obstacle in the determination of PCL haptic positions in relation to adjacent structures.
Schlüsselwörter
Aniridie - Hinterkammerlinse - Ultraschallbiomikroskopie - Gonioskopie
Key words
Aniridia - posterior chamber lens - ultrasound biomicroscopy - gonioscopy