Zusammenfassung
Hintergrund Seit 4 Jahren stehen verbesserte Endoskope zur Untersuchung der Tränenwege mit ausgezeichneter
Bild- und Lichtqualität zur Verfügung. Angeregt durch die verbesserte Diagnostik (direkte
Beurteilung der Tränenwegsschleimhaut, Lokalisation von Stenosen) blieb der Wunsch
nach einer intrakanalikulären und intrasakkalen Therapiemöglichkeit.
Patienten und Methode Seit Jänner 1996 kamen ein Hyb:Erb-YAG-Laser (2940 nm, 100 mJ Höchstleistung) und
seit September 1997 ein KTP-Laser (Festkörperlaser, Wellenlänge 532 nm, 10 W Höchstleistung)
als Therapiemöglichkeit zum Einsatz. Fünf Canalikulus-inferior-Stenosen und sieben
postsakkale Stenosen wurden mit dem Hyb:Erb-YAG-Laser eröffnet. Bei 32 Patienten mit
einer postsaccalen Stenose wurde mit dem KTP-Laser eine transkanalikuläre laserassistierte
DCR, mit einem Knochenfenster von mindestens 5 × 5 mm durchgeführt. Anschließend wurde
eine bikanalikuläre Silikonschlauchintubation in die Nase für mindestens 3 maximal
6 Monate durchgeführt.
Ergebnisse Bei dem Hyb:Erb-YAG-Laser beträgt die längste Nachbeobachtungszeit 30 Monate, die
kürzeste 13 Monate. 4 Stenosen im Canalicuhisbereich sind bis heute glatt spülbar,
ein Patient mit einer intrakanalikulären Stenose und alle Patienten mit postsakkalen
Stenosen entwickelten eine Restenosierung 1 bis 3 Monate nach der Silikonschlauchentfernung,
die eine anschließende DCR erforderte. Bei 25 Patienten, bei denen eine laserassistierte
transkanalikuläre DCR durchgeführt wurde, sind die Tränenwege glatt spülbar, 4 Patienten
geben verstärkten Tränenfluß bei kaltem Wetter an und bei 3 Patienten kam es zu einer
Restenosierung.
DiskussionDer Hyb:Erb-YAG-Laser ist durch seine geringe Leistung und geringe Eindringtiefe nur
zur Therapie von dünnen Stenosen und Restmembranen geeignet. Mit dem KTP-Laser ist
es aufgrund seiner hohen Leistung möglich, dicke Membranen und dicke Stenosen zu eröffnen
und auch Knochenfenster mit einer Größe von 5 × 5 mm zu schaffen. Aufgrund unserer
Erfahrung mit zwei verschiedenen Laserarten ist der KTP-Laser die Form zur Therapie
im Bereich der ableitenden Tränenwege.
Summary
Background Since four years, endoscopes with which the mucosa and disorders of the lacrimal
drainage system can be examined directly, are available. The wish to treat lacrimal
disorders with endoscopes and laser have remained.
Patients and Methods Between January 1996 and February 1997, 12 patients with acquired lacrimal stenosis
were treated with an Hyb:Erbium-YAG-laser and 32 patients were treated with a KTP-laser
(quasi-cw mode, wavelength 532 nm and 10 W power). Five patients were treated for
lower canaliculus stenosis and seven patients for postsaccal stenosis with the Hyb:Erbium-YAG-laser.
32 patients with postsaccal stenosis were treated with the KTP-laser to perform a
bony window of 5 × 5 mm. Bicanalicular intubation into the nose was performed and
was left for at least three months.
Results The longest follow up period was 30 months while the shortest was 13 months in the
Hyb:Erbium-YAG-laser group. Treatment was successful in four cases with a canalicular
stenosis, but restenosis occurred in all cases of postsaccal stenosis and in one case
of canalicular stenosis and required a conventional DCR. In the KTP-laser group 25
patients are patent and have no symptoms, 4 patients have watering cold weather and
3 patients had a restenosis. Follow-up range between 2 months and 12 months.
Conclusions The Hyb:Erbium-YAG-laser is succesful in thin membranes and small restenosis. With
the KTP-laser a successfull transcanalicular laser assisted DCR is possible.
Schlüsselwörter
Endoskop - intrakanalikuläre Stenose - Laser
Key words
endoscope - intracanalicular stenosis - laser