Indikation zur krankengymnastischen Behandlung im Säuglingsalter zur Prophylaxe infantiler Zerebralparesen

Abstract

As in physiotherapy of cerebral palsy early therapy is desired, if possible even in early infancy, a period, when a safe diagnosis does not yet exist, infants at risk have to be identified. The resulting difficulties in early diagnosis and inevitability of treating a considerable number of not affected infants are discussed. The most common methods of physiotherapy are briefly described and evaluated critically concerning possible side effects as well. Superiority in effectivity improving motor efficiency of one method over another cannot be proven. It is shown, however, that in the Vojta method adverse psychological side effects cannot be excluded. Therefore, physiotherapy being a purely prophylactic and not a therapeutic procedure in the multitude of cases should be considered in ordering and selecting a particular method and the one according to Bobath should be favoured.

Zusammenfassung

Da bei der krankengymnastischen Behandlung von Zerebralparesen eine früh einsetzende. Therapie angestrebt wird, möglichst schon im frühen Säuglingsalter, zu einem Zeitpunkt, zu dem eine sichere Diagnose noch nicht gestellt werden kann, müssen Säuglinge mit Risikosymptomen identifiziert werden. Die sich dabei ergebenden Schwierigkeiten in der Frühdiagnose und die dadurch bedingte Unvermeidbarkeit einer Mitbehandlung zahlreicher nicht betroffener Säuglinge werden dargestellt. Die gebräuchlichsten krankengymnastischen Methoden werden kurz beschrieben und kritisch bewertet auch hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen. Der Beweis einer Überlegenheit der Effektivität im motorischen Bereich einer Methode kann nicht erbracht werden. Es zeigt sich jedoch, daß bei der Methode nach Vojta schädliche Nebenwirkungen psychischer Art nicht ausgeschlossen werden können. Bei der Indikationsstellung zur krankengymnastischen Behandlung und Methodenauswahl sollte deshalb berücksichtigt werden, daß es sich in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle um eine rein prophylaktische und nicht um eine therapeutische Maßnahme handelt und die weniger belastende und ebenso wirksame Methode nach Bobath bevorzugt werden.