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DOI: 10.1055/s-2007-993409
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Funktionsstörungen des Fußes nach Tenodesen: Ist die Methode noch zeitgemäß?
Functional Deficits of the Foot Following Tenodesis: Is this Procedure still Adequate?Publication History
Publication Date:
12 January 2008 (online)

Zusammenfassung:
Der vorliegende Artikel analysiert den aktuellen Stellenwert der Tenodese im Konzept der operativen Behandlung der Außenbandinstabilität des Sprunggelenkes anhand der Ergebnisse biomechanischer und klinischer Studien. Unter Berücksichtigung der vorliegenden experimentellen Erkenntnisse muß man heute davon ausgehen, daß jede Tenodese entsprechend ihrem Transplantatverlauf und je nach Straffheit der Rekonstruktion zu Einschränkungen der Beweglichkeit des Rückfußes führen muß. Darüber wurde nachgewiesen, daß die laterale Sehnenverspannung das kinematische Zusammenspiel der Anteile des Sprunggelenkskomplexes nachhaltig stört. Die Daten der klinischen Studien spiegeln die experimentell erhobenen Ergebnisse im wesentlichen wider. Trotz einer hohen Rate subjektiver Zufriedenheit finden sich je nach Autor Einschränkungen der Inversion bei bis zu 50 % der nachuntersuchten Patienten. Einige Studien, insbesondere die, die über einen 10-Jahres-Zeitraum berichten, können zeigen, daß der Grad der Sprunggelenksarthrose nach einer Tenodese zunimmt und daß mit einer Verschlechterung des Gesamtergebnisses gerechnet werden muß. Die dynamische Messung der plantaren Druckverteilung während des Abrollvorgangs läßt zusätzlich die Störung der Biomechanik des Fußes erkennen. Anhand der derzeit verfügbaren Daten und in Anbetracht der guten Ergebnisse anatomischer Rekonstruktionsverfahren muß die Tenodese derzeit als Verfahren der letzten Wahl zur Außenbandrekonstruktion angesehen werden.
Abstract
On the basis of biomechanical and clinical studies, this article discusses the relevance of tenodesis in the operative treatment of chronic lateral ankle instability. Considering the experimental results, it is evident that any tenodesis leads to restriction of inversion according to the course and the tightness of the graft. It has been shown that the lateral peroneal reconstruction has a negative influence on the kinematic coupling of the ankle joint complex. The data of the clinical studies reflect the biomechanical results. Despite a high rate of satisfaction, up to 50 % of the patients reveal a restriction of inversion. Some authors, particularly those who report on a 10-year follow-up, showed that the degree of arthrosis increased and that deterioration of the clinical result occurred over the time. The measurement of plantar pressure distribution during gait proved the alteration of foot biomechanics. The biomechanical and clinical data available on tenodesis and the good results of the anatomical repair suggest that tenodesis is presently only the method of last choice.