Klin Monbl Augenheilkd 2007; 224 - R30
DOI: 10.1055/s-2007-992964

Verlauf nach Macugen-Behandlung bei Patienten mit AMD – Auswertung der Anwendungsbeobachtung am Klinikum Chemnitz

B Breuer 1
  • 1Augenabteilung Klinikum Chemnitz

Einleitung: Exsudative altersabhängige Makuladegeneration ist die häufigste Ursache für Erblindung bei Patienten über 50 Jahre in der industrialisierten Welt. Die pharmakologische Hemmung von VEGF stellt eine moderne Behandlungsmethode dieser Erkrankung dar. Pegaptanib-Natrium (Macugen®) ist ein Anti-VEGF Aptamer, welches selektiv die Isoform VEGF 165 bindet und hemmt. Methode: Im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung der Herstellerfirma Pfizer wurden am Klinikum Chemnitz 47 Patienten mit exsudativer AMD voruntersucht, dreimal injiziert und nachuntersucht. Die Voruntersuchung lag 0,4 ± 0,6 Wochen vor der ersten Injektion. Der Abstand zwischen den Injektionen betrug der Reihenfolge nach 7,4 ± 2,1, 7,5 ± 4,1 und 8,6 ± 5,6 Wochen. Ergebnisse: Der Snellen-Visus fiel von der Voruntersuchung zur Untersuchung nach der dritten Injektion von 0,21 ± 0,22 auf 0,17 ± 0,2 ab (p < 0,05). Patienten mit Vorbehandlungen in Form von PDT, Laserkoagulation oder intravitrealen Injektionen wiesen mit 0,09 einen signifikant niedrigeren präoperativen Visus auf als Patienten ohne eine solche Vorbehandlung mit einem Visus von 0,24 (p < 0,05). Auf die weitere Visusentwicklung hatte eine Vorbehandlung keinen Einfluss. Die Untergruppen mit und ohne RPE-Abhebung unterschieden sich weder durch den präoperativen Visus, noch durch die Visusänderung im Behandlungsverlauf. Diskussion: Wir sahen auch unter der Behandlung mit Macugen einen Visusabfall. Hierbei ist zu beachten, dass der empfohlene Injektionsabstand von 6 Wochen nicht eingehalten wurde. Unter diesem Gesichtspunkt ist der dargestellte Visusabfall kritisch zu bewerten. Eine Auswertung anderer Zentren, welche der Anwendungsbeobachtung angeschlossen sind, könnte Aufschluss über den Einfluss der Injektionsabstände geben.