Klin Monbl Augenheilkd 2007; 224 - V28
DOI: 10.1055/s-2007-992962

Dynamik des Nervenfaserverlustes bei AION gemessen mittels GDxVCC

E Schmidt 1, AG Böhm 1, LE Pillunat 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Dresden

Hintergrund: Im Rahmen der AION kommt es nachfolgend zu Nervenfaserverlusten. Ziel der Studie war die Erfassung der Dynamik dieses Nervenfaserverlustes mittels GDxVCC. Methode: 21 Augen von 21 Patienten (mittl. Alter: 65 Jahre) mit AION und resultierendem inferioren GF-Defekt wurden 1–4 Tage nach dem Primärereignis mit dem GDxVCC untersucht (Baseline). Jeweils 2,4,6,8 und 10 Wochen nach der Baseline wurden Verlaufsuntersuchungen durchgeführt. 12 Patienten erreichten den Studienendpunkt nach 10 Wochen. Dabei wurden auch der Visus und das GF (Humphrey Field Analyzer 30–2) bestimmt. Ergebnisse: GDx-Parameter (in % zur Baseline [außer NFI] nach 2,4,6,8 und 10 Wochen) ±SD: RNFL average: 91±10, 86±13, 77±10, 73±9, 74±7; RNFL superior: 78±10, 70±9, 64±7, 61±9, 63±10; RNFL inferior: 103±15, 97±17, 85±18, 80±13, 77±11; RNFL SD: 102±21, 95±21, 85±30, 78±23, 70±20; NFI (BL=19±10): 29±4, 39±13, 44±19, 52±13, 52±15 Visus zur Baseline betrug 0,7±0,3, die MD des GF war -24±9 dB. Nach 10 Wochen betrug der Visus 0,6±0,4 und MD war -21±8 dB. 2 Patienten hatten dabei einen Visusverlust, bei 10 verbesserte sich der Visus. Schlussfolgerungen: In dieser Pilotstudie konnte der Nervenfaserverlust bei AION gut mit dem GDxVCC detektiert werden. Der größte Nervenfaserverlust wurde zwischen der Baseline und der zweiten Woche gemessen. Dies weist auf einen sehr frühen Verlust von Mikrotubuli in den Nervenfasern hin. Der Verlust im superioren Bereich (korrespondierend zum GF-Ausfall) war deutlich höher als im inferioren, nicht betroffenen Teil.