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DOI: 10.1055/s-2007-992945
7-jährige Erfahrung mit der Kollagenquervernetzung bei Keratokonus
Hintergrund: Ziel unserer Langzeitstudie war der Nachweis eines langfristig anhaltenden Effekts der Riboflavin und UVA-Licht induzierten Kollagenvernetzung bei progressivem Keratokonus. Patienten und Methode: 480 Augen von 272 Patienten mit einem progressiven Keratokonus und einer Mindesthornhautdicke von 400µm wurden in die Studie eingeschlossen. Der maximale Nachbeobachtungszeitraum lag bei 7 Jahren. Bei der Voruntersuchung und den Nachkontrollen wurden die Refraktion und der best-korrigierte Visus bestimmt sowie eine Hornhaut-Topographie durchgeführt. Ergebnisse: In die Auswertung wurden 241 Augen von 130 Patienten mit einer Mindestnachkontrollzeit von 12 Monaten eingeschlossen. Die Keratektasie nahm signifikant im ersten Jahr nach Vernetzung um 2,68 dpt, im zweiten Jahr um 2,21 dpt, im dritten Jahr um 4,84 dpt ab. Der Visus verbesserte sich signifikant um mindestens eine Zeile bzw. blieb stabil im ersten Jahr bei 53% bzw. 20%, im zweiten Jahr bei 57% bzw. 24%, im dritten Jahr bei 58% bzw. 29%. Zwei Patienten zeigten im Nachbeobachtungszeitraum eine Progression und wurden re-vernetzt. Obwohl die Anzahl der Patienten mit einer Nachkontrollzeit von länger als drei Jahren gering ist und damit eine statistische Aussage begrenzt wird, deuten unsere Ergebnisse auf eine langfristige Befundstabilisierung bzw. -verbesserung hin. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Langzeitstudie belegen, dass die Kollagenvernetzung eine effektive Therapieoption für den Keratokonus darstellt. Neben den klinischen Vorteilen dieser Behandlung imponieren die ökonomischen und psychosozialen Aspekte. Bei der Vernetzung handelt es sich um eine ambulant durchführbare, minimal-invasive, kostengünstige Behandlung, die für den Betroffenen wenig belastend ist.