Ultraschall Med 2007; 28 - V_1_8
DOI: 10.1055/s-2007-988847

Farbdopplersonographie und diabetische Nephropathie: Prognostische Bedeutung des renalen Widerstandsindizes und einiger Laborparameter

A Casadei 1, M Floreani 2, A Fanolla 3, P Trebo 1, W Kühberger 1, F Rizza 2, M Marchesi 1
  • 1Zentralkrankenhaus Bozen, Medizin I-Department Innere Medizin, Bozen, Italy
  • 2Zentralkrankenhaus Bozen, Klinisch-biochemisches Labor, Bozen, Italy
  • 3Epidemiologische Beobachtungsstelle-Autonome Provinz, Bozen, Italy

Einleitung: Eine Population von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 (NIDDM) wurde nach einer ersten Untersuchung 1998 7 Jahre später einer Kontrolluntersuchung mit dem Ziel unterzogen, herauszufinden, ob es sonographische und laborchemische Marker gibt, die auf eine eventuelle Entwicklung einer diabetischen Nephropathie (ND) hindeuten.

Methodik: Bei einer Population von 120 Patienten mit NIDMM, die bei der Erstuntersuchung keine ND aufwiesen, wurden Laboruntersuchungen, die Bestimmung des renalen Widerstandsindizes (RI) und eine Farbdopplersonographie der unteren Extremitäten durchgeführt. Bei einer Kontrolluntersuchung nach 7 Jahren wurden die Patienten je nach Vorliegen bzw. Fehlen einer ND in 2 Gruppen unterteilt: Gruppe 1 (Gr. 1) 31 Patienten, mit einem Kreatinin >1,4mg/dl und Gruppe 2 (Gr. 2), 89 Patienten, mit einem Kreatinin <1,4mg/dl.

Ergebnisse: 32% der Patienten der Gr. 1 hatten einen RI >0,77, hingegen nur 6% der Gr. 2. Der negative Prädiktionswert des RI für eine ND betrug 85,7%, seine Sensibilität 70,4% und seine Spezifität 51,6%. Die Patienten mit einem RI >0,7 hatten ein 2,5-fach erhöhtes Risiko (95% KI: 1,01–6,36), an einer ND zu erkranken. Bezüglich der Albuminurie betrug der negative Prädiktionswert für eine ND 88%, die Sensibilität 77,8% und die Spezifität 47,3%. Patienten mit einer pathologischen Albuminurie hatten ein 3,1-fach erhöhtes Erkrankungsrisiko für eine ND (95% KI: 1,2–8,5).

Schlussfolgerung: Der RI ist ein wichtiger Parameter zur Beurteilung des Risikos zur Entwicklung einer ND, aber auch, unabhängig davon, von kardiovaskulären Erkrankungen.