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DOI: 10.1055/s-2007-988008
Natalizumab: frühe Reduktion der VLA-Rezeptor-Expression und differentielle Effekte auf Leukozytensubpopulationen
Hintergrund: Natalizumab ist ein monoklonaler Antikörper gegen VLA4. Die VLA4 Blockade führt zu einer deutlichen Reduktion klinischer Zeichen von ZNS Inflammation bei Multipler Sklerose (Schübe) sowie einer raschen und potenten Reduktion Gadolineum postiver (Gd+) Läsionen im MRT. Bisher ist unklar, inwieweit und ob sich die Reduktion der VLA Expression zwischen einzelnen Zellpopulationen unterscheidet, was wichtige Implikationen für die Wirkung und potentielle Nebenwirkungen der Substanz hat. Weiterhin ist nur teilweise bekannt, ob und wie sich Leukozytensubpopulation unter der Therapie mit Natalizumab verändern.
Fragestellung: Welche differentiellen Effekte hat Natalizumab auf die Expression des VLA4 Rezeptors sowie auf Leukozytensubpopulationen und die Funktion T regulatorischer Zellen in vivo?
Ergebnisse: Ab 4 Wochen post infusionem zeigte sich eine signifikante Abnahme der VLA4 Expression auf CD3+, CD4+, CD8+, B Lymphozyten und Monozyten (p<0,05), die im Laufe der Therapie signifikant noch deutlicher wird. Die Leukozytenzahl ab 4 Wochen post infusionem nahm zu und war nach 8 Wochen signifikant erhöht. Hierbei zeigte sich eine relative Zunahme der Lymphoyzten Ratio, insbesondere der B Lymphozyten, ab 4 Wochen Therapie. Die Zahl CD4+CD25+ Zellen (T regulatorische Zellen) stieg unter Natalizumab signifikant an. Eine signifikanten Änderung der inhibitorischen Kapazität der T regulatorischen Zellen nach MBP induzierter Proliferation konnte bisher nicht beobachtet werden (n=10).
Schlussfolgerung: Die Therapie mit Natalizumab führt ab 4 Wochen zu einer im Verlaufe deutlicheren Reduktion der VLA4 Expression auf diversen Zellen. Diesem Effekt wird die vornehmliche Bedeutung für die Wirksamkeit von Natalizumab in der MS Therapie zugewiesen. Daneben zeigen die bisherigen Ergebnisse eine Zunahme der Leukozyten, die im Wesentlichen auf eine Zunahme von B Lymphozyten zurückgeführt werden kann. Offensichtliche Effekte auf die Funktion T regulatorischer Zellen konnten bisher nicht nachgewiesen werden.
Aktuell werden die Untersuchungen fortgeführt, um eine mögliche Korrelation mit der klinischen Wirksamkeit von Natalizumab zu untersuchen.