Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P707
DOI: 10.1055/s-2007-987977

Die kombinierte Gabe von Vitamin E und Vitamin C hat keinen Einfluss auf die Krankheitsprogression von ALS-Mäusen

S Lorenzl 1, C Chahli 1, JMH Anneser 1
  • 1München

Einleitung: Aus Studien ist bekannt, dass Personen, die Vitamin E einnehmen, eine geringere Wahrscheinlichkeit haben, an ALS zu erkranken. Ferner konnte bereits im Tiermodell gezeigt werden, dass sowohl die Therapie mit Vitamin E als auch die Therapie mit Vitamin C den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen kann. Allerdings gibt es auch Studien, die keinen Effekt der Vitamingabe zeigen. Das Ziel unserer Untersuchung war daher den Effekt einer Kombinationstherapie von Vitamin E und C auf den Verlauf der Erkrankung bei G93A-Mäusen zu untersuchen.

Methoden: Wir verglichen 11 G93A-Mäuse, die mit einer Kombination von Vitamin E (400 iE/kg Futter) und Vitamin C (8g/kg Futter) ab dem 30. Lebenstag gefüttert wurden mit 11 G93A-Mäusen, die eine normale Diät (enthält 20 iE Vitamin E und 70mg Vitamin C/kg Futter) erhielten.

Ergebnisse: Es fand sich kein Unterschied in der Überlebenszeit der Tiere (137±4 vs. 132±4 Tage) und den motorischen Fähigkeiten. Die Tiere mit der Vitamintherapie zeigten im Verlauf des Experiments ein höheres Körpergewicht.

Schlussfolgerung: Die kombinierte Gabe von Vitamin E und Vitamin C hat keinen Einfluss auf die Krankheitsprogression von ALS-Mäusen, wenn die Tiere vor Erkrankungsbeginn mit Vitaminen therapiert werden. Weitere Studien sind notwendig, in denen verschieden Dosierungen und Applikationszeitpunkte einer kombinierten Vitamingabe überprüft werden müssen, bevor eine Aussage zur Wirksamkeit der Vitaminsubstitution getroffen werden kann.