Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P670
DOI: 10.1055/s-2007-987941

PANDA versus MMST: Sensitivität und Spezifität zweier Screenings in der Demenzdiagnostik bei Parkinson

J Kessler 1, P Calabrese 1, N Kohn 1, E Kalbe 1
  • 1Köln, Bochum, Bielefeld

Einleitung: Der Mini-Mental-Status-Test (MMST) ist wohl international das am meisten genutzte Sreeninginstrument bei Demenzen verschiedener Ätiologie. Das neuropsychologische Profil bei dementen Parkinsonpatienten wird durch den heterogenen Itempool des MMSTs nur ungenügend erfasst. Mit dem PANDA (Parkinson Neuropsychometric Dementia Assessment) wurde ein solches Instrument für Demenzen bei Parkinson-Erkrankungen entwickelt. In dieser Studie wurden die Sensitivität und Spezifität des PANDAs mit denen des MMSTs verglichen.

Methoden: 51 Kontrollprobanden (KG, mittleres Alter=60.3J. [SD=9,9]), 46 Patienten mit idiopathischem Parkinson ohne kognitive Beeinträchtigungen (PK, Alter=63,9 [SD=8,5]), 40 Parkinsonpatienten mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen (PK-KB, Alter=70,2 [6,5]), und 38 demente Parkinsonpatienten (PK-D, Alter=71,1 [7,9]) wurden mit dem PANDA und dem MMST untersucht.

Ergebnisse: Der MMST zeigte bei einem Cut-Off-Wert von 25/26 Punkten beim Vergleich der KG und der PK-D-Gruppe eine Sensitivität von 68% und eine Spezifität von 98%. Die MMST-Werte waren für die PK-D-Gruppe von allen anderen Gruppen signifikant verschieden (p<0,001), ansonsten zeigten sich keine Gruppenunterschiede. Bei einem Cut-Off-Wert von 17/18 Punkten hatte der PANDA eine Sensitivität von 90% und eine Spezifität von 91%. Die Mittelwerte des PANDAs (max. 30 Punkte) lagen bei 23,6 (SD=5,4) in der KG, 22,7 (SD=4,3) in der PK-Gruppe, 15,8 (SD=5,0) in der PK-KB-Gruppe und 7,9 (SD=5,6) in der PK-D-Gruppe. Die KG und die PK-Gruppe unterschieden sich hochsignifikant (p<0,001) von den kognitiv Beeinträchtigten und den Dementen. Die PD-KB-Gruppe war signifikant besser als die PK-D-Gruppe (p<0,001).

Schlussfolgerung: Der PANDA besitzt eine deutlich höhere Sensitivität zur Erkennung einer Demenz bei Parkinsonpatienten als der MMST (90% versus 68%). Mit dem PANDA lassen sich zudem Parkinsonpatienten mit kognitiven Beeinträchtigungen von solchen ohne kognitive Beeinträchtigungen differenzieren. Der PANDA stellt damit ein zeitökonomisches und sensitives kognitives Screeninginstrument für die klinische Praxis dar.