Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P628
DOI: 10.1055/s-2007-987899

Klinische Wirksamkeit von Pramipexol und transdermalem Rotigotin bei Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung: CLEOPATRA-PD

W Poewe 1, N Giladi 1, D Maguire 1, B Boroojerdi 1
  • 1Innsbruck, A; Tel Aviv, IL; Chesham, UK; Monheim/Rhein

Fragestellung: Der D3-, D2-, D1-Dopaminrezeptoragonist Rotigotin (Neupro®) wurde als transdermale Applikationsform zur Behandlung der idiopathischen Parkinson-Erkrankung entwickelt. Das Pflaster wird einmal täglich appliziert und sorgt durch die kontinuierliche Wirkstoffzufuhr für stabile Plasmaspiegel. Im Rahmen dieser Studie sollte die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Rotigotin in Kombinationstherapie mit L-Dopa bei Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung im Vergleich zu Plazebo und Pramipexol überprüft werden.

Methoden: Parkinson-Patienten, deren Symptome nicht hinreichend mit L-Dopa kontrolliert werden konnten, wurden zu 3 Gruppen randomisiert: Rotigotin (Neupro®, bis zu 16mg/24h), Plazebo oder Pramipexol (bis zu 4,5mg der Salzform pro Tag). Die Studie beinhaltete eine Vorbehandlungsphase (4 Wochen), eine Titrationsphase (bis zu 7 Wochen) und eine Erhaltungsphase (16 Wochen). Die Primärvariable war die Reduktion der „off“-Zeiten in Stunden ermittelt mithilfe von Patiententagebüchern.

Ergebnisse: 506 Patienten wurden randomisiert (204 Neupro®, 101 Plazebo, 201 Pramipexol). 85% (430) der Patienten schlossen die Studie ab. Verglichen mit Baseline sanken die mittlere „off“-Zeiten um 2,49 Stunden (Neupro®), 2,86 Stunden (Pramipexol) und 0,92 Stunden (Plazebo, p=<0,001 für Neupro® versus Plazebo, ANCOVA). Der Unterschied zwischen den beiden Verum-Armen war nicht signifikant (p=0,19). Auch bei den „on“-Zeiten ohne störende Dyskinesien konnten in den drei Gruppen Verbesserungen gegenüber der Baseline beobachtet werden: Neupro® 2,9 Stunden, Pramipexol 2,6 Stunden und Plazebo 1,2 Stunden.

Hautreaktionen an der Applikationsstelle, Übelkeit und Erbrechen waren die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen. Die Inzidenz psychiatrischer unerwünschter Ereignisse war in der Neupro®- und in der Plazebo-Gruppe vergleichbar und höher in der Pramipexol-Gruppe. Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse, die zum Studienabbruch führte, war vergleichbar in allen Gruppen (5,4% –7%). In der Pramipexol-Gruppe waren psychiatrische Erkrankungen das häufigste unerwünschte Ereignis, dass zum Studienabbruch führte, verglichen mit keinem Studienabbruch aus diesem Grund in der Neupro®-Gruppe und in der Plazebo-Gruppe.

Schlussfolgerungen: Neupro® zeigte im Rahmen dieser Studie in Dosierungen von bis zu 16mg/24h klinisch relevante und statistisch signifikante Reduktionen der „off“-Zeiten im Vergleich zu Plazebo und eine vergleichbare Wirksamkeit wie Pramipexol.