Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P622
DOI: 10.1055/s-2007-987893

Einfluss von L-Dopa auf die Dysprosodie bei Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom

W Visser 1, A Flaßkamp 1, U Schlegel 1, S Skodda 1
  • 1Bochum

Einleitung: Die Parkinson-typische Sprechstörung ist nicht nur gekennzeichnet durch variabel ausgeprägte Störungen von Sprechatmung, Stimmbildung und Artikulation. Es finden sich auch in unterschiedlichem Maße Veränderungen der Prosodie, die durch die Dimensionen von Sprechtempo und -rhythmus, Redefluss und Variation von Tonhöhe und Lautstärke gekennzeichnet ist. Der Einfluss von L-Dopa auf die verschiedenen Parameter der Dysprosodie bei idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) ist bislang unzureichend untersucht.

Ziel: Untersuchung der Auswirkungen einer standardisierten L-Dopa-Dosis bei IPS auf verschiedene Parameter der Prosodie, insbesondere auf Sprechtempo und -rhythmus sowie auf die Modulation von Tonhöhe und Lautstärke.

Methoden: Bei 10 Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom wurden Sprechtempo und Redefluss, Tonhöhenvariation und Sprechlautstärke vor und nach Gabe einer fixen L-Dopa-Dosis (200mg) untersucht. Mittels eines standardisierten Sprechprogramms mithilfe einer computergestützten akustischen Analyse wurden die o.g. Parameter bestimmt und in Korrelation zu den Werten einer altersgematchten Kontrollgruppe gesetzt. Parallel dazu wurde die motorische Funktion (gemessen anhand der UPDRS Motor Scale) bestimmt.

Ergebnisse: Bei allen Patienten zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Motorik. Hingegen fand sich in keinem der untersuchten Sprechparameter eine konsistente Verbesserung. Daraus ist zu folgern, dass die parkinsontypische Dysprosodie nicht allein durch ein dopaminerges Defizit zu erklären ist.