Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P475
DOI: 10.1055/s-2007-987746

Altert das weibliche Gehirn anders als das männliche?

M Muehlau 1, R Ilg 1, AM Wohlschläger 1, C Gaser 1, T Etgen 1, B Conrad 1, C Zimmer 1, S Schmitz 1
  • 1München, Jena

Fragestellung: Die Morphe des menschlichen Gehirns wird wesentlich vom Alter (Involution), aber auch vom Geschlecht beeinflusst. Umstritten ist jedoch, inwieweit das menschliche Gehirn „geschlechtsspezifisch“ altert.

Methoden: Mit dem Ziel, Regionen zu identifizieren, die „geschlechtsspezifisch altern“ (Analyse der Dichte grauer Substanz hinsichtlich der Interaktion von Alter und Geschlecht), haben wir die hochaufgelösten T1-gewichteten Kernspintomographien (MPRAGE, Schichtdicke 1mm) von 133 Kontrollpersonen (73 Frauen und 60Männer) im Alter zwischen 29 und 80 Jahren untersucht.

Ergebnisse: Lediglich ein Areal wurde identifiziert. Beiderseits alterte das Putamen bei Männern schneller als bei Frauen (P<0,05, korrigiert).

Schlussfolgerung: Unser Ergebnis könnte altersbedingte Geschlechtsunterschiede motorischer Funktionen, wie z.B. die höhere Inzidenz und der frühere Beginn des Morbus Parkinson bei Männern, widerspiegeln.