Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P473
DOI: 10.1055/s-2007-987744

Perfusionsgewichtes MRT (PWI) bei transienter globaler Amnesie (TGA) –3 Kasuistiken

F Dorn 1, U Hof 1, D Sander 1, H Poppert 1, C Zimmer 1, K Sander 1
  • 1München

Hintergrund: Die Ursache der transienten globalen Amnesie ist trotz intensiver Forschung weiterhin nicht vollständig geklärt. Mithilfe der diffusionsgewichteten Kernspintomographie (DWI) konnten zwischenzeitlich hippocampale Läsionen bei bis zu 84% der TGA-Patienten detektiert werden. In dieser Untersuchung sollte analysiert werden, ob sich bei TGA-Patienten in der subakuten Phase Veränderungen in der PWI nachweisen lassen.

Patienten und Methodik: Jeder Patient mit akuter Symptomatik erhält neben der ausführlichen Anamnese, ein EEG, eine Duplexsonographie der hirnversorgenden Gefäße und eine Kernspintomographie mit DWI und PWI. Dargestellt wurden das zerebrale Blutvolumen (rCBV), der zerebrale Blutfluss (rCBF), die „mean transit time“ (MTT) und die „time to peak“ (TTP).

Ergebnisse: Bisher wurden 3 Patientinnen (66, 69 und 77 Jahre) mit akuter TGA eingeschlossen. Die durchschnittliche Dauer der TGA betrug 7,7h. Die Duplexsonographie der hirnversorgenden Gefäße zeigte keinen pathologischen Befund. Die Bildgebung wurde jeweils 22h, 12h und 11h nach Ende der Symptomatik durchgeführt. In jedem Fall konnten typische DWI- Läsionen im Bereich des Hippocampus (links, rechts und beidseits) detektiert werden. Die Auswertung der PWI ergab keine relevanten Perfusionsveränderungen im Seitenvergleich. Insbesondere zeigte sich keine Veränderung des rCBF und rCBV im Bereich der DWI-Veränderungen.

Schlussfolgerung: Die PWI scheint im subakuten Stadium der TGA trotz nachweisbarer DWI-Läsionen unauffällig zu sein. Die negativen Befunde erklären sich möglicherweise dadurch, dass die Bildgebung nicht unmittelbar während der Symptomatik durchgeführt wurde, oder dass Funktionsstörungen gedächtnisrelevanter Strukturen mit dieser Methode nicht nachgewiesen werden können.