Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P381
DOI: 10.1055/s-2007-987652

Die Kombination von Dopaminergika-responsivem Parkinsonsyndrom und Motoneuronerkrankung

T Müller 1, AD Sperfeld 1, EH Pinkhardt 1, HJ Gdynia 1, AC Ludolph 1, J Kassubek 1
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Parkinsonsyndrom und Motoneuronerkrankung werden im Allgemeinen als zwei unterschiedliche klinische und pathologische Entitäten angesehen. Das gleichzeitige Auftreten dieser neurodegenerativen Erkrankungen stellt insgesamt ein seltenes Syndrom dar, ist aber möglicherweise häufiger als bisher angenommen.

Wir stellen 8 Fälle von Patienten im Alter von 33 bis 74 Jahren vor, die Symptome einer Motoneuronerkrankung aufweisen, mit Paresen, Muskelatrophie und Muskelfaszikulationen sowie teilweise spastischer Muskeltonuserhöhung, als Zeichen der Affektion des oberen Motoneurons (UMND), des unteren Motoneurons (LMND) oder typischer ALS.

Zusätzlich weisen die Patienten charakteristische Symptome eines Parkinsonsyndroms mit Akinese, Rigor und/oder Tremor auf. Alle Patienten zeigten ein gutes Ansprechen auf dopaminerge Medikation.

Zum ersten machen diese Fälle darauf aufmerksam, explizit auf Zeichen beider Erkrankungen bei Patienten zu achten. Zum zweiten wird deutlich, dass ein Behandlungsversuch mit dopaminerger Medikation zu einer signifikanten Verbesserung der Symptome führen und somit auch zu einer gesteigerten Lebensqualität beitragen kann.