Erhöhte Caspase-3 und -7 Aktivität im Liquor von Patienten mit Creutzfeld-Jakob Erkrankung korreliert mit Klinik und verbleibender Lebensdauer

Einleitung: Die Creutzfeldt-Jakob Erkrankung (CJD) gehört zur Gruppe der subakuten spongiformen Enzephalopathien. Es liegen Hinweise vor, dass dem neuronalen Zelltod bei CJD unter anderem eine erhöhte neuronale Apoptose mit Aktivierung der Caspasekaskade zugrunde liegt.

Methode: Unter der Hypothese, dass die hierbei ablaufende Neurodegeneration zu einem Anstieg auch der extrazellulären Caspaseaktivität führt, bestimmten wir mithilfe eines Lumineszenz-basierten Assays die freie Caspase -3 und -7 Aktivität im Liquor. Wir untersuchten vier Patienten mit sporadischer CJD (sCJD) und ein Normalkollektiv aus 7 Patienten. Weiterhin wurden die Caspasewerte mit der Krankheitsschwere und dem Verlauf bei sCJD verglichen.

Ergebnis: Freie Caspase -3 und -7 Aktivität war in allen Proben in zellfreiem Liquor nachweisbar. Die Werte korrelierten nicht mit dem Albuminquotienten bei Patienten ohne Schrankenstörung. Bei zwei Patienten mit Schrankenstörung war die Caspaseaktivität im Liquor 4–6 mal höher als im Serum. Die mittlere Aktivität bei sCJD-Patienten betrug 1689U/l (SEM 577,9) und bei Normalkontrollen 202U/l (SEM 23,73; P<0,05 zweiseitiger T-test). Die Caspaseaktivität im Liquor korrelierte bei allen sCJD-Patienten signifikant mit der durch Rankin- und Barthel-Score objektivierten Schwere der Klinik (Spearman zweiseitig r=0,80, P<0,05), stieg bei zwei mehrfach punktierten Patienten im Krankheitsverlauf an und korrelierte negativ mit der verbleibenden Lebenszeit.

Diskussion: Wir schließen aus unseren Ergebnissen, dass freie Caspase -3 und -7 Aktivität im Liquor einen vielversprechenden Biomarker zur Diagnose und Prognoseabschätzung bei CJD und möglicherweise auch weiteren neurodegenerativen Erkrankungen darstellen könnte.