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DOI: 10.1055/s-2007-987506
Expression von CCR5 durch Monozyten/Makrophagen ist mit der Remyelinisierung von MS Läsionen assoziiert
Die Remyelinisierung demyelinisierter Läsionen bei MS Patienten wird zwar spontan und regelmäßig beobachtet, die zugrundeliegenden Mechanismen sind allerdings noch nicht hinreichend verstanden. Läsionen im Stadium der frühen Remyelinisierung sind bekanntermaßen von einer ausgeprägten entzündlichen Reaktion begleitet. Welche Rolle diese Entzündung bei der Induktion der Remyelinisierung besitzt, ist unklar.
In der vorliegenden Studie wurden Monozyten und deren Chemokinrezeptorexpression untersucht. Die Analysen wurden an Biopsiematerial von insgesamt 17 MS Patienten durchgeführt. Zur Verfügung standen 23 Gewebsstücke mit insgesamt 31 Läsionen. Hierunter waren 4 Läsionen als früh aktiv demyelinisierend (EA) und 5 Läsionen als komplett demyelinisiert (IA) eingestuft. 17 Läsionen zeigten Zeichen der frühen Remyelinisierung (ERM) und 5 Läsionen waren komplett remyelinisiert (LRM). Immunohistochemie wurde für den Aktivitätsmarker MRP14, den Pan-Makrophagenmarker CD68 sowie für die Chemokinrezeptoren CCR1, CCR5 und CCR7 durchgeführt.
Die Anzahl CD68-positiver Zellen zeigte im Vergleich zwischen IA und ERM Läsionen keine wesentlichen Unterschiede, was auf eine fehlende weitere Immigration von CD68-positiven Zellen zu Beginn der Remyelinisierung hindeuten kann. Mit dieser Hypothese übereinstimmend konnten wir in ERM Läsionen weder MRP14-positve Monozyten noch CCR1 Expression finden. Im Vergleich zwischen ERM und LRM Läsionen zeigte sich ein leichter Rückgang der CD68 Zahlen.
CCR5 Expression konnte in allen untersuchten Läsionen gefunden werden. Die höchste Expressionsrate fand sich in EA und ERM Läsionen. Die geringste Anzahl CCR5 positiver Zellen zeigte sich in LRM Läsionen, welches im Vergleich zu ERM Läsionen signifikant weniger war (p=0,009). Im Vergleich zwischen IA und ERM Läsionen nahm die Anzahl der CCR5 positiven Zellen in ERM-Läsionen signifikant zu. Dahingegen zeigten sich die CD68 Zahlen stabil. Eine höhere Anzahl CCR5 positiver Zellen könnte daher Ausdruck einer Reaktivierung von Monozyten zu Beginn der Remyelinisierung sein. CCR7 Expression wurde nur vereinzelt in remyelinisierten Läsionen gefunden.
Zusammengefasst konnten wir zeigen, dass die Mehrzahl der Monozyten in remyelinisierten Läsionen CCR5 exprimieren. CCR5 kann daher eine potentielle Rolle bei der Remyelinisierung demyelinisierter MS Läsionen zugeschrieben werden.