psychoneuro 2007; 33(7/08): 277
DOI: 10.1055/s-2007-986476
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Stammzellen aus Gliazellen - Neue Nervenzellen bei degenerativen Erkrankungen?

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Publikationsdatum:
27. August 2007 (online)

 

Die Arbeitsgruppe von Prof. Magdalena Götz vom Institut für Physiologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und dem Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF) Neuherberg konnte aus Gliazellen wieder funktionelle Nervenzellen erzeugen. Gliazellen machen fast 90 % der Zellen im Gehirn aus. Sie können sich während der Entwicklung des Gehirns in Neuronen umwandeln und damit als Stammzellen agieren. Im späteren Entwicklungsstadium des Gehirns geht diese Fähigkeit jedoch verloren. Daran sind bestimmte Regulatorproteine beteiligt, wie der Transkriptionsfaktor Pax6, aber auch das Neurogenin-2 und Mash1 (mammalian achaete schute homolog 1). Die neuronalen Prozesse können aber auch wieder mittels Transkriptionsfaktoren angeschaltet werden. Der Arbeitsgruppe gelang es damit, aus Gliazellen funktionsfähige Nervenzellen zu bilden. Damit konnte zum ersten Mal auch bewiesen werden, das Neuronen, die aus Gliazellen entstehen, physiologisch weitgehend mit funktionierenden Nervenzellen übereinstimmen.

Quelle: Berninger B et al. Functional Properties of Neurons Derived from In Vitro Reprogrammed Postnatal Astroglia. Journal of Neuroscience 2007; 27 (32): 8654-8664