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DOI: 10.1055/s-2007-985324
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Europäische Initiative zum Typ-1-Diabetes - Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen muss besser werden
Publication History
Publication Date:
18 July 2007 (online)
Am 20. Dezember 2006 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine Resolution zum Diabetes, die die Mitgliedsstaaten zur Entwicklung nationaler Konzepte zur Diabetesvorsorge, Diabetesbehandlung und Diabetesversorgung auffordert. Und erst kürzlich haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die International Diabetes Federation (IDF) das Jahr 2007 zum "Jahr der Kinder und Jugendlichen mit Diabetes" erklärt und damit die Bedeutung dieser Erkrankung bei jungen Menschen betont. Internationale Diabetes-Organisationen und Mitglieder des Europäischen Parlaments starteten daraufhin im Januar in Brüssel einen Aufruf zur besseren Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes.
Denn wenn derzeit von der kommenden oder bereits existierenden "Diabetes-Epidemie" die Rede ist, denkt man zunächst und vor allem an den Typ-2-Diabetes. Dieser - und dies ist soweit richtig - wird in den nächsten Jahrzehnten mit Sicherheit alle Gesundheitssysteme der Welt massiv belasten, zu riesigen Verlusten an Lebensjahren, Lebensqualität und, vor allem in den ärmsten Ländern, zu einem geringeren Anstieg des Wirtschaftswachstums führen. Diese Epidemie wäre aber durch eine Umstellung des Lebensstils mit der Vermeidung der längst bekannten Risikofaktoren noch abzuwenden. Wie bei vielen Zivilisationskrankheiten gilt auch hier, dass es besser und auf lange Sicht auch billiger wäre, in präventive Maßnahmen zu investieren. Die meisten Gesundheitssysteme sind aber kurativ und nicht präventiv ausgerichtet, und in den ärmeren Ländern ist nicht einmal Geld für die notwendige Basisversorgung vorhanden. Nach den Daten der IDF liegen die Kosten für die Behandlung und Prävention des Diabetes und seiner Spätfolgen in Europa im Jahr 2007 bei mehr als 44 Milliarden Euro - in der Hochrechnung werden es im Jahr 2025 dann 57 Milliarden Euro sein. Zwar erkranken durch den "westlichen" Lebensstil getrieben immer häufiger auch junge Menschen an einem Typ-2-Diabetes - die Bezeichnung "Altersdiabetes" gehört in die Medizingeschichte. Dieser ist jedoch noch immer weit überwiegend eine Erkrankung des Erwachsenenalters, wenn auch der Prozess mit der Entwicklung des Metabolischen Syndroms schon in jungen Jahren beginnt.
Quellen
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