Notfall & Hausarztmedizin 2007; 33(6): 326-328
DOI: 10.1055/s-2007-985276
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Arzt und Jurist - ein unüberwindlicher Gegensatz? - Unterschiedliche Sichtweisen, aufgezeigt am Begriff des Schadens

Ulrich Rendenbach1
  • 1Selbstständige Abteilung für Allgemeinmedizin, Leipzig
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Publication Date:
13 July 2007 (online)

Ist eine ärztliche Entscheidung falsch, wird versucht, das Ausmaß des Schadens als Folge zu messen, es ist die Differenz zweier Ergebnisse, nämlich des tatsächlichen und eines fiktiven. Gibt es eine solche Differenz nicht, so ist selbst dann kein Schaden entstanden, wenn die zu Grunde liegende Handlung falsch war. Und gibt es einen Schaden, so ist das Wiedergutmachen oberstes Gebot.

Quellen

  • 1 Urteil Sozialgericht Hannover AZ: S 24 Ka 439/02, Zitat: „Nach der ständigen Rechtsprechung des Sozialgerichts Hannover kommt es auch nicht darauf an, ob und inwieweit den Kassen ein Schaden entstanden ist...Die niedergelassenen Vertragsärzte sind vielmehr verpflichtet, die Begrenzungen der Verordnungsfähigkeit durch die Sprechstundenbedarfsvereinbarung einzuhalten.” 
  • 2 SGB V Gesetzliche Krankenversicherung. München: Beck-Texte im dtv, 13. Auflage 2005. 
  • 3 § 328 BGB und SG Düsseldorf (Urteil vom 10.11.2004 - S 2 KA 67/03 und vom 2.2.2005 - S 14 KA 176/02) verlangt die Veröffentlichung im offiziellen KV-Organ (Vertrauensgrundsatz). 
  • 4 Quelle: Internet. 
  • 5 Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln (AMG) 1991, Aulendorf: Editio Cantor Verlag. 
  • 6 1 StR 453/02 vom 03.07.2003: Nach der am 11. September 1998 in Kraft getretenen Fassung des § 95 Abs. 1 Nr. 4 AMG wird bestraft, wer „entgegen § 43 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 oder 3 Satz 1 mit Arzneimitteln, die nur auf Verschreibung an Verbraucher abgegeben werden dürfen, Handel treibt oder diese Arzneimittel abgibt”. 
  • 7 LSG NW, Urteil vom 30.7.2003 - L 11 KA 149/01. 
  • 8 Rieger: Lexikon des Arztrechts Nr. 4940, August 2005, Seite 4 Punkt 15. 
  • 9 §§ 249-253 BGB. Sie regeln das „Wie” des Schadensersatzes und setzen das „Ob” voraus. 
  • 10 www.ruessmann.jura.uni-sb.de/rw20/akbgb/schaden/vorb98.htm
  • 11 BGH 50, 304 (gefunden in 10). 
  • 12 Steindorff ZHR 138 (1974), 518 und Keuk VersR 1976, 401; Mertens S. 121 ff. (gefunden in 10). 
  • 13 Steindorff AcP 158 (1959/60), 431 (gefunden in 10). 
  • 14 AZ: B 6 KA 63/04. 
  • 15 Deutsches Ärzteblatt, Heft 50 vom 16. 12. 2005, S. B 2929. 
  • 16 § 75 Abs. 2 SGB V: Die Kassenärztlichen Vereinigungen und die KBV haben die Rechte der Kassenärzte gegenüber den Krankenkassen wahrzunehmen. 
  • 17 MMW 2005; 49-50: 65. 
  • 18 KVNO extra Arznei- und Heilmittelregresse. Herausgeber: Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein. Redaktion: Dorothee Brakmann (verantwortlich). 
  • 19 Dezisionismus: Anschauung, nach der das als Recht anzusehen ist, was die Gesetzgebung zum Recht erklärt. 
  • 20 Impfstoffe - Regress über Impfstoff Twinrix® - Sozialgericht AZ S 24 KA 291/03 von der KVN ohne Angabe von Gründen zurückgezogen. Eigenrecherche: S 16 KA 704/01 SG Hannover: Twinrix® als Sprechstundenbedarf anerkannt. 
  • 21 Creifelds C. et al. .Rechtswörterbuch. München: Verlag C.H. Beck 1995
  • 22 B 6 KA 63/04 vom 2. 11. 2005. 
  • 23 Fuchs P.. Die Beratung in der Medizin.  Notfall & Hausarztmedizin. 2006;  33 350-351
  • 24 BVerfG, 1 BvR 347/98 vom 6.12.2005, Absatz-Nr. (1-69), www.bverfg.de/entscheidungen/rs 20051206_1bvr034798.html

Korrespondenz

Dr. med. Ulrich Rendenbach

Selbstständige Abteilung für Allgemeinmedizin Universität Leipzig

Barckefeldtstr. 17

37115 Duderstadt

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